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Lagebericht zu DCC der Lufthansa-Gruppe
Die Reisebüros sind ob der Distribution Cost Charge der Lufthansa-Gruppe „not amused“, um es milde auszudrücken.
Viel deutlicher wird da schon Felix König, Obmann Fachverband der Reisebüros, der in einem Brief an Andreas Otto, Vorstand Austrian Airlines AG einen klaren Forderungskatalog stellt.
König sieht das Vertrauen der Reisebüros und auch der Kunden zur Lufthansa-Gruppe zerstört. Er richtet die Forderungen auch an den zuständigen Konzernvorstand, Jens Bischof, die wie folgt lauten:
- An oberster Stelle: Verzicht der Lufthansa-Gruppe auf die Einführung der DCC oder alternativ die Forderung, dass die DCC in allen Vertriebskanälen in gleicher Höhe eingeführt wird, insbesondere auch in allen Eigenvertriebs-Kanälen.
- Es muss für die Reiseunternehmen und ihre Kunden, die diese DCC tragen, eine „Full Content Garantie“ geben.
- Die Lufthansa-Gruppe muss für den Reisebürovertrieb auch Planungssicherheit schaffen. Es kann nicht sein, dass es Ihrerseits (unglaubwürdigerweise) heißt, dass es innerhalb von 12 Monaten Alternativen geben werde, die eine Nutzung aller Angebote mittels Direktanbindung oder Tools ermöglicht, dass aber gleichzeitig keine Rücksicht darauf genommen wird, dass den Reiseunternehmen BSP-Umsatz und dadurch Liquidität fehlt, dass Incentives und GDS-Boni verloren gehen etc. Wir fordern dafür einen Ausgleich seitens der Lufthansa-Gruppe! Und wir fordern eine Garantie für Incentivezahlungen auch nach 2016 sowie eine Übernahme der IT- Kosten durch neue Systeme/Schnittstellen. Wir fordern, dass es Ihrerseits keine Zusatzkosten für Tools/Systeme, die zur Verfügung gestellt werden, gibt und selbstverständlich keine Kosten für Full Content!
Eine Besserstellung des Eigenvertriebes wäre für viele Reisebüros existenzbedrohend und es stünden keine funktionierenden Systeme zur Verfügung, die der Reisebürovertrieb alternativ nutzen könnte.
Rechtliche Schritte
Gleichzeitig kündigt König auch an, die Vorgangsweise der Lufthansa-Gruppe bezüglich DCC auch rechtlich nicht ohne Widerspruch zu lassen und das Thema Insolvenzabsicherung der Fluglinien - analog zu jener der Reiseveranstalter - auf die europäische Ebene zu bringen.
Lösung für Großkunden, Einzelbüros zahlen
Ganz andere Töne lassen sich dazu aus Deutschland vernehmen. Bischof erklärte, mit Großkunden und –abnehmern bereits Gespräche zu führen und Alternativen in Aussicht zu stellen. Einzelbüros hätten bei dieser Variante das Nachsehen und müssten zahlen. Gesucht werden technische und kostengünstigere Alternativen zur GDS-Buchung beziehungsweise zur Buchung via Lufthansa-Agenten-Website zu bieten.
„Wir müssen zunächst ganz klar zwischen Partnern mit hohen Buchungsvolumen und kleinen Vertriebspartnern unterscheiden. Bei Großabnehmern wird geprüft, ob wir weitere Direktanschluss-Möglichkeiten bieten können, die ihren Anforderungen besser entsprechen als die Agenten-Site“, sagt Bischof im Interview mit FVW.
Somit werden Einzelbüros demnach mit der ihnen angebotenen Agenten-Website auskommen müssen.
Aktuelle Lage
Die Frage nach den weiteren Schritten in Österreich beantwortete Sandra Bijelic, Pressesprecherin Austrian Airlines: Heute (25. Juni) hat ein Treffen mit österreichischen Branchenvertretern inklusive Verbänden – also nicht nur mit großen internationalen Konzernen – stattgefunden. Ziel war es, den Status quo zu besprechen um dann in bilateralen Gesprächen in den Austausch zu gehen.“ (red)
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Autor/in:
Klaudia Wagner
Redakteurin / Senior Editor
Klaudia Wagner, seit 2002 im Tourismus tätig, verstärkt das Team seit August 2014. Neben Reisen steht Sport mittlerweile ganz oben auf der Liste.
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