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Reisebranche: Optimismus trotz Buchungsdelle
Die wiederholten Anschläge in Urlaubszentren in den vergangenen Wochen haben der österreichischen Reisebranche zwar eine Buchungsdelle, aber keinen Einbruch verursacht. Die Reiselust der Österreicher sei nach wie vor ungebrochen, sagte TUI Austria-Vorstand Franz Leitner im gestrigen Pressegespräch.
Allerdings habe sich die Branche verändert: Flexibilität sei angesagt. Laut Leitner hätten rund 80 Prozent der Österreicher, die seit letzter Woche bis Ende Oktober nach Ägypten fahren wollten, nach den Anschlägen in Sharm el Sheik am 23. Juli umgebucht - auf Griechenland, Spanien oder Tunesien.Insgesamt habe es 4.500 Umbuchungen gegeben, 850 Reisen davon seien nicht auf eine andere Destination umgebucht, sondern storniert worden. Welche Kosten die Ausfälle für die TUI verursachen, lasse sich noch nicht beziffern.
TUI Austria habe derzeit 1.600 Gäste in Ägypten, normalerweise seien in dieser Saison 2.500 dort. Ägypten liege damit derzeit etwa um 4 Prozent im Minus. "Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in Ägypten bis zum Winter wieder ganz oder nahezu normalisiert", sagte Leitner. Daher werde man Ägypten auch im Winter 2005/06 unverändert im Programm beibehalten.
Einen ähnlichen Rückschlag im Tourismus musste die Türkei nach den wiederholten Anschlägen hinnehmen. Das beliebteste Pauschalreiseziel der Österreicher sei am Anfang der Sommersaison bei TUI Austria noch um 6 bis 8 Prozent im Plus gegenüber dem Vorjahr gewesen, nach den Anschlägen liege die Destination nun auf Vorjahresniveau, berichtete Leitner.
Die TUI Austria Holding AG, die auch die Marken Gulet und Magic Life umfasst, halte trotz der schwierigen Umstände an dem geplanten Umsatzplus von 5 Prozent für 2005 fest, bekräftigte Leitner. Derzeit liege man allerdings nur um 3 Prozent über dem Vorjahr, man rechne aber noch mit Kurzfristbuchungen im August:.
Grundsätzlich hätten die Anschläge in diesem Sommer aber gezeigt, dass sich Urlaubsströme - bei vorhandenen Kapazitäten in anderen Destinationen - relativ leicht umlenken ließen, wenn die Branche flexibel reagiere. Die Häufung der Anschläge habe bei den Urlaubern auch einen "Gewöhnungsprozess" ausgelöst, so Leitner. Wünschenswert wäre künftig eine bessere Koordination zwischen Reisebranche, betroffenen Urlaubern und Außenministerium, etwa bezüglich der Abwicklung von Rücktransporten von Urlaubern aus Krisengebieten.
Autor/in:
Martha Steszl
Freie Journalistin
Lange Jahre war Martha Steszl fix im Team des Profi Reisen Verlags, wo sie maßgeblich an der Entwicklung des Geschäftsreisenmagazins tma verantwortlich zeichnete. Nach ihrem Ausstieg ins Privatleben steht sie weiterhin als freie Redakteurin - oft & gerne auch für spontane Einsätze - zur Verfügung.
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