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Airest stellt sich der Zukunft

Neben der Bilanz 2004 präsentierte Airest Ende März in Wien auch mögliche Zukunftsszenarien und Perspektiven. Trotz der großen Herausforderung durch das geänderte Bord-Verpflegungssystem ihres Hauptkunden Austrian, konnte sich das Unternehmen, das binnen der nächsten drei Monate zu 100 Prozent von der Austrian Airlines Gruppe übernommen wird, 2004 mit innovativen Produkten am Markt behaupten. Unter anderem sollen zusätzliche Standbeine den weiteren Erfolg des Unternehmens sichern.

Als einer der größten heimischen Gastronomiebetriebe, ist Airest in den Geschäftsfeldern Airline-Catering, Flughafengastronomie, Business- und Event-Catering tätig. Insgesamt wurden in 40 Airlines, in 26 Lokalen der Airport-Gastronomie, auf diversen Events und in Betrieben im vergangenen Jahr mehr als 12,5 Millionen Gäste versorgt. Der Gesamtumsatz des Unternehmens betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 70 Millionen Euro und damit um sechs Prozent mehr als im Jahr 2003. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,1 Millionen Euro lag um rund 400.000 Euro unter dem Vorjahrsergebnis. Dies erklärte die Geschäftsführung einerseits mit außerplanmäßigen Abschreibungen, die im Hinblick auf die Senkung der Körperschaftssteuer getätigt wurden. Andererseits schlugen sich die Kosten für die Einführung des neuen Servicekonzeptes in diesem Ergebnis nieder. Im Airline-Catering konnte der Umsatz um 1,7 Prozent auf 39,3 Millionen Euro gesteigert werden, obwohl in diesem Segment ein mengenmäßiger Rückgang von 13 Prozent zu verzeichnen war. "Unter den schwierigen Rahmenbedingungen sind wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden", führte DI Georg Urbanski aus. "Die wegen des teilweisen Entfalls von Gratis-Verpflegung auf der Kurzstrecke verursachten mengenmäßigen Einbußen im Airline-Catering konnten durch den Bord-Verkauf unserer Sky-Gourmet Produkte und das starke Wachstum der Flughafengastronomie erfolgreich kompensiert werden".

Wichtiges Standbein Flughafengastronomie

Aufgrund des reduzierten Serviceangebotes in der Luft scheinen sich immer mehr Passagiere am Boden zu verpflegen. Deshalb gewinnt die Flughafen-Gastronomie bei Airest konstant an Bedeutung. 4,3 Millionen Gäste wurden 2004 in den diversen Airest Restaurants verwöhnt, deren Palette vom 'SalzBurger' Fastfood-Konzept über Cafés und Betriebsverpflegungssystemen bis zum hochklassigen Gourmet-Angebot reicht.

Glatte Übergabe

DI Georg Urbanski, der nach einer Dekade seinen wohlverdienten Ruhestand antritt, übergibt das Unternehmen mit gutem Gewissen an seine Nachfolger, den langjährigen Airest-Mitarbeiter Eric Seiser und Bernhard Kotlan, der seit den 80er Jahren im Management der Austrian Airlines tätig war. "Das Eigenkapital (dzt. 4,5 Millionen Euro) hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, das Unternehmen ist zusätzlich durch stille Reserven aus dem Reinigungsunternehmen ISS und den Niederlassungen in Laibach und Bratislava abgesichert und die Mitarbeiter verfügen wie das Unternehmen auch über wesentlich mehr Selbstvertrauen als bei meinem Dienstantritt", ist sich Urbanski sicher. "Aus meiner Sicht hat Airest in den letzten zehn Jahren einen positiven Wandel durchgemacht, vom marktorientierten Versorger zu einem international erfolgreichen Caterer mit hoher Wirtschaftlichkeit", meinte DI Georg Urbanski, zusätzlich verzeichne der Luftverkehr derzeit wieder einen Aufwärtstrend und Airest sei durch die neuen Produktentwicklungen für die geänderten Marktbedingungen gerüstet.

Zukunftsperspektiven

Auch die neuen Geschäftsführer sehen den Weg des Unternehmens klar vor sich, so will Eric Seiser das Unternehmen weiter danach ausrichten, statt klassischen Mahlzeiten eine komplette Dienstleistung anzubieten. Zunehmende Bedeutung misst Bernhard Kotlan den Auslandsaktivitäten des Unternehmens in Ost- und Südosteuropa bei. Derzeit ist das Unternehmen in Laibach und in Bratislava sogar als Alleinanbieter erfolgreich im Flughafen-Catering aktiv. Weitere Investitionen sind in Kosice geplant. Neben der Absicherung des Airline-Caterings, steht die Expansion in neue Geschäftsfelder wie Business- und Event-Catering sowie die Schaffung neuer Standorte (beispielsweise auf Bahnhöfen) ganz oben auf der Dringlichkeitsliste. Zu den möglichen Szenarien nach der 100-Prozent Übernahme durch die Austrian befragt, können sich die Geschäftsführer verschiedene Lösungen vorstellen, von einem Weiterbetrieb als Austrian-Tochter, über die Ergänzung durch einen strategischen Partner wie Do & Co bis zu einem (Teil-)Verkauf. Eine Entscheidung über die effektive Zukunft der Airest soll in den nächsten drei bis sechs Monaten fallen.

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Foto: Susanna Hagen

Autor/in:

Freie Journalistin

Die gebürtige Wienerin hat in Afrika und Asien gelebt und war dann über lange Jahre Mitglied im fixen Redaktionsteam. Ihre Leidenschaft für sinnstiftenden Tourismus lebt sie seit 2007 aus. Sorgsam gestalteter Tourismus und respektvoller Umgang mit der Natur und den Gastgebern sind für sie der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Sie identifiziert und beschreibt weltweite Beispiele, so etwa für Armutsbekämpfung, Inklusion oder Naturschutz durch Tourismus. In diesem Bereich ist sie als „Freie“ auch immer wieder für tip und reisetipps unterwegs.





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