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Schnupperpraktika gegen Jugendarbeitslosigkeit
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl will arbeitslosen Jugendlichen Tourismuspraktika vermitteln.
Die Praktika in Tourismusbetrieben sollen jedoch deutlich besser bezahlt sein. Dies sagte er vergangenen Samstag vor Journalisten in St. Anton am Arlberg. Die Gäste erwarteten nicht nur beim Chef, sondern auch bei den Mitarbeitern die "österreichische Menschlichkeit", so Leitl. Daher müsse gerade der Tourismus "den einheimischen Jugendlichen Chancen bieten" und könnte so den "Österreichfaktor" verstärken. Von den 243.000 Mitarbeitern in der gesamten Tourismusbranche – rund 198.000 davon in Hotellerie und Gastronomie – stammen derzeit 26% aus dem Ausland, insbesondere aus Deutschland. Laut Branchenangaben sind rund 3.000 Stellen unbesetzt und es fehlen 13.000 Lehrlinge. Nach Leitls Vorstellung sollten die besonderen "Praktikanten" mit bestehenden Förder-Instrumenten wie der Mobilitätsprämien oder Zuzahlungen zum Lohn aus AMS-Geldern geködert werden. Im Schnitt sollten sie rund 1.500 EUR verdienen. "Wir sollten die Jugendarbeitslosigkeit nicht mit Kursen bekämpfen, sondern die jungen Leute dort einsetzen, wo sie gebraucht werden“, sagte Leitl.
Saisonniers weiterhin gebraucht
An dem Bedarf an Saisonniers würde sich durch solche spezifischen Praktikanten nichts ändern, sagte der Obmann der Sparte Tourismus in der WKÖ, Hans Schenner. Saisonniers seien nicht beliebig austauschbar und machten Arbeiten wie Abwaschen, "die unsere Österreicher nicht so gerne erbringen". Das Schnupper-Angebot könnte aber Jugendlichen die interessanten Seiten des Tourismus – etwa als "Event-Assistent" oder Helfer in einer Segelschule – näher bringen.
Neue Ideen gefordert
Nicht nur bei den Mitarbeitern, auch bei Angebot und Vermarktung fordert Leitl neue Ansätze: Schöne Natur und gute Unterbringung sind nicht genug. Gerade jüngere Gäste brauchten auch einen "Spaßfaktor". Hier gelte es zu investieren. An geförderten Krediten mangle es nicht, sagte er mit Verweis auf entsprechende Mittel der Europäischen Investitionsbank (EIB) oder die im März gestartete Aktion für besonders günstige ERP-Kleinkredite für Investitionen bis 50.000 EUR. Bei der Vermarktung Österreichs sieht Leitl noch Nachholbedarf speziell im Internet. "Alle touristischen Googles müssen nach Österreich führen", forderte er. (red/apa)
Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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