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TUI-Aktionär Fredriksen hat aufgestockt
TUI-Großaktionär John Fredriksen hat seinen Anteil auf 16,81 % aufgestockt und ist damit größter Aktionär. Bei der Hauptversamtlung am 13. Mai wird er erneut versuchen Aufsichtsratschef Jürgen Krumnow abberufen zu lassen. Dann könnte auch der Stuhl von Firmenchef Michael Frenzel wackeln.
Der TUI-Aufsichtsrat hat sich allerdings bereits gegen den beantragten Austausch von Krumnow und einem weiteren Gremiumsmitglied durch Fredriksen und seinen Vertrauten Tor Olav Troim ausgesprochen. Der Konzern hält die Norweger angesichts ihrer lautstarken Attacken gegen das TUI-Management im vergangenen Jahr, als sie bereits einmal den Sturz Krumnows versucht hatten, für nicht tragbar. Der Konzern hatte dem streitbaren Reeder vor kurzem einen Sitz für eine von ihm benannte neutrale Person angeboten. Dieses Offert hat Fredriksen ausgeschlagen. Fredriksen wirbt mit seiner und Troims unternehmerischer Erfahrung insbesondere im Schifffahrtsbereich. Die könnten sie zum Nutzen der Gesellschaft in die Aufsichtsratsarbeit einbringen, so Fredriksen. TUI ist immer noch größter Aktionär der teilverkauften Reederei Hapag-Lloyd. "Im Gegensatz zu anderen Aufsichtsratsmitgliedern unterhalten die Herren Fredriksen und Troim keine Geschäftsbeziehungen zur TUI und sind damit in besonderer Weise unabhängig", heißt es in einem Schreiben an den TUI-Vorstand. Fredriksen ist es schon lange ein Dorn im Auge, dass das TUI-Management das Aufsichtsgremium mit zahlreichen Mitgliedern besetzt hat, die in geschäftlichen Interessen mit dem Konzern verbunden sind. Weiters will der Norweger eine Überprüfung der Vergütung des TUI-Managements beantragen. Trotz der mageren Kursentwicklung und des hohen Verlusts 2008 habe Frenzel 54 % seiner erfolgsabhängigen Vergütung und 85 % seiner Gesamtvergütung aus dem Vorjahr erhalten. Damit habe er nicht nur vergleichsweise mehr verdient als deutlich erfolgreichere Vorstände von Dax-Firmen, er werde auch vom Vergütungssystem dazu verleitet übermäßig riskante Übernahmen anzustrengen. "Es ist daher zu prüfen, ob das Vergütungssystem nicht so angelegt ist, dass es potenziell Fehlanreize zum Nachteil der Gesellschaft und ihrer Aktionäre setzen kann", so Fredriksen. Darüber hinaus ist der Großaktioniär der Auffassung, dass TUI im Zuge des Hapag-Verkaufs Informationspflichten verletzt hat. Der Konzern habe zu spät bekanntgegeben, dass er beim Teilverkauf von Hapag-Lloyd Zugeständnisse an das Käuferkonsortium machen würde. "Vor diesem Hintergrund ist auch zu klären, ob der Vorstand es versäumt hat, den Vollzug (des Verkaufs) gegen eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen angemessen abzusichern." TUI hat angekündigt, auf der Hauptversammlung zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Bei der Hauptversammlung 2008 hatte Fredriksen zwar eine große Gruppe anderer Aktionäre auf seine Seite gezogen. 57 % des vertretenen Kapitals hatten eine Abwahl des obersten Aufsehers aber verhindert. Der russische Investor Mordaschow war TUI zur Hilfe geeilt. Mittlerweile hält dieser 15 % und ist damit zweitgrößter Aktionär. Insgesamt kann sich TUI auch in diesem Jahr eines guten Drittels der Stimmen sicher sein. (APA/red)
Autor/in:
Janin Nachtweh
Redaktion / Projektmanagement
Die gebürtige Berlinerin war seit 2006 beim Profi Reisen Verlag beschäftigt und unsere Expertin in Sachen Deutschland und USA. Janin Nachtweh hat mit Ende Juli 2015 den Profi Reisen Verlag verlassen.
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