Vor einem Jahr hatte Kuoni noch 26,5 Mio. CHF Gewinn ausgewiesen. Der Umsatz fiel um 21% auf 1,76 Mrd. CHF, wie der Reiseveranstalter heute, Donnerstag, mitteilte. Der Buchungsstand per 16. August liegt in Schweizer Franken ebenfalls 21% tiefer als ein Jahr zuvor.
"Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, mangelndes Vertrauen der Konsumenten und stark negative Währungseffekte haben ihren Stempel auf den Ergebnissen hinterlassen", sagte Konzernchef Peter Rothwell. Rückläufige Buchungen und damit tiefere Passagierzahlen seien Hauptursache für den Umsatzrückgang. Währungseffekte lasten mit 7,2% auf dem Gesamterlös. Auch erste Auswirkungen der Schweinegrippe seien im Halbjahresergebnis erkennbar.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt mit 48,7 Mio. CHF. im Minus, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Betriebsgewinn von 20,2 Mio. CHF ausgewiesen wurde. In allen Konzernsparten seien Restrukturierungesmassnahmen im Gange. Im ersten Halbjahr sank die Zahl von Vollzeitstellen im Durchschnitt im Vergleich zu 2008 um gut 500 auf 9.283. Die Konzernspitze stimmte im Mai dem Verzicht auf einen halben Monatslohn zu. Auf freiwilliger Basis können sich dieser Maßnahme auch 200 Mitarbeiter anschliessen.
Ende Jänner hatte Kuoni zudem ein 106 Mio. CHF schweres Investitionsprogramm angekündigt, mit dem die Effizienz des Konzerns gesteigert werden soll. 8 Mio. CHF davon seien im ersten Halbjahr 2009 ausgegeben worden, vor allem für die Vereinheitlichung der Buchungssysteme. 2009 sollen insgesamt 31 Mio. CHF für das Effizienzprogramm aufgewendet werden.
Kuoni will trotz dieser Ergebnisse weiter durch Zukäufe wachsen. Für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern mit einer leichten Entspannung der Situation: Die Buchungen dürften wieder etwas ansteigen. Speziell in Grossbritannien gingen seit Wochen die Buchungen wieder nach oben. (red/ag)