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Fingerabdruck für Frankreich
Wer nach Frankreich reist, muss bzw. kann nun seinen Fingerabdruck hergeben.
Frankreich hat gestern, Montag, sein umstrittenes Projekt zur Kontrolle von Fingerabdrücken bei der Ein- und Ausreise aus dem Schengenraum eingeführt. Einwanderungsminister Eric Besson nahm die ersten Sicherheitsschleusen an der Grenzkontrolle am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle in Betrieb.
Die Nutzung des Systems durch EU-Bürger ist freiwillig und soll am Flughafen binnen einer halben Minute den Grenzübertritt an der Außenzone der EU ermöglichen. Bürgerrechtsgruppen warnen aber vor einer massenhaften Speicherung von Daten und deren Missbrauch. Das "Parafes" getaufte System beschleunige für die Passagiere den Grenzübergang und erlaube es den Behörden, gegen Schleusernetzwerke und falsche Pässe vorzugehen, sagte Besson. Nutzer passieren dabei eine Sicherheitsschleuse, indem sie ihren elektronisch lesbaren Pass in einen Scanner legen. Danach müssen sie ihre Fingerabdrücke einlesen lassen.
Das System ist zunächst auf den größten Pariser Flughafen beschränkt, soll aber nach und nach an weiteren Airports eingeführt werden. Hinter dem Projekt verstecke sich in Wirklichkeit der Versuch, "so viele Fingerabdrücke wie möglich von den Franzosen zu sammeln", kritisierte der Vorsitzende der Menschenrechtsliga LDH, Jean-Pierre Dubois, in der Zeitung "Le Parisien" (Montagausgabe). Nach Gefangenen und Verdächtigen wolle der Staat jetzt auch "gute Bürger" dazu bringen, freiwillig ihre Fingerabdrücke abzugeben, um "eine riesige Datenbank anzulegen".
Kritik an dem System gibt es auch, weil gleich die Speicherung der Abdrücke von acht Fingern verlangt wird, was den Gegnern des Systems zufolge für den verfolgten Zweck gar nicht notwendig ist. Besson wies die Kritik zurück. Die französische Datenschutzbehörde CNIL habe das Projekt in allen Punkten genehmigt, sagte er. " (red/ag)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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