| news | reisebüro
Al Jaber fordert Vorstand und Aufsichtsrat
AUA-Chef Alfred Ötsch stand bei der gestrigen Hauptversammlung der Austrian Airlines wegen des austro-saudischen Investors Mohamed Al Jaber schwer unter Druck.
Al Jaber fordert ein Vorstandsmitglied, einen weiteren Aufsichtsrat und ein Kostensenkungsprogramm - und dem Vernehmen nach auch den Kopf von AUA-Chef Ötsch.
Mehr als elf Stunden lang mussten sich Ötsch, seine Vorstandskollegen Peter Malanik und Andreas Bierwirth sowie AR-Präsident Peter Michaelis teils harte Aktionärskritik anhören, bevor schließlich doch die wesentlichen Beschlüsse mit klarer Mehrheit gefasst wurden, insbesondere die strittige Kapitalerhöhung, die Bestellung von Al Jaber-Mann Klaus Edelhauser in den Aufsichtsrat und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.
Kritische Kleinaktionäre fuhren schwere Geschütze auf, deren Wirkung gegen Ende der Versammlung den Podiumsmitgliedern auch deutlich anzusehen war. Markige Wortgefechte erinnerten stellenweise an ein Tribunal. Viele Einzelheiten des paktierten Deals mit Al Jaber blieben unklar, es wurde aber offensichtlich, dass sich die AUA-Führung die Sache anders vorgestellt hätte. Die Behauptung eines kritischen Aktionärs, Vorstand und Aufsichtsrat seien dem arabischen Investor "auf den Leim gegangen", blieb im wesentlichen unwidersprochen. Kritische Aktionäre behielten sich sogar die Möglichkeit einer Anfechtung der Hauptversammlung an, wofür sie 30 Tage Zeit haben.
Seit Tagen wird spekuliert, dass die AUA nun wohl nicht mehr ohne Partner aus der Airlinebranche auskommt, häufig wird die Lufthansa genannt, aber auch andere Airlines wie Emirates. Ötsch tritt für eine Stand-alone-Variante ein, er sprach sich klar für einen Verbleib im Luftfahrtbündnis Star Alliance mit der Lufthansa aus. Die Frage eines möglichen strategischen Partners werde laufend evaluiert, sagte ÖIAG-Vorstand und AUA-Präsident Peter Michaelis. Die ÖIAG habe dazu aber keinen klaren politischen Auftrag.
Mehrere Kleinaktionäre sprachen sich für einen Abgang von Ötsch aus, dem von mehreren Seiten angekreidet wird, dass sich der arabische Investor Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber wieder von seiner ausverhandelten Investition in die AUA zurückgezogen hat. Er habe nicht um seine Entlassung aus dem Vertrag gebeten, erklärte Ötsch auf Anfrage. "Schade", war leise, aber deutlich aus dem Publikum zu hören.
Trotz intensiver mehrstündiger Verhandlungen in der Nacht auf heute ist es der Beteiligungsholding ÖIAG und Finanzminister Vizekanzler Wilhelm Molterer nicht gelungen, Al Jaber zurück an Bord zu holen. Man sei aber "auf gutem Weg, das verlorene Vertrauen wieder herzustellen", gab sich Michaelis zuversichtlich.
Autor/in:
Verena Kosnar
Chefredakteurin reisetipps
Verena Kosnar, seit über 12 Jahren beim Profi Reisen Verlag, ist als Chefredakteurin des Urlaubsmagazins reisetipps und Kreuzfahrtexpertin immer auf der Suche nach spannenden Reportagen
Touristiknews des Tages
22 April 2025
Lesen Sie weitere
Artikel aus dieser Rubrik
Kuoni Tumlare eröffnet Büro in Wien
Kuoni Tumlare stärkt seine Präsenz...Gewinnerteam des Robbie Williams-Konzert Wettbewerbs
Das Gewinnerteam der kreativern Vertriebsaktion...Fam-Trip auf die maltesischen Inseln
Vom 9. -12. April 2025...TUI LIVE erleben-Tour: One night in Athen
Am 3. April startete die...TUI Ticket Shop lädt zum Webinar ein
Im Rahmen der Online-Schulung erhaltenTeilnehmende...