Laut der Studie entschieden sich im vergangenen Jahr deutlich mehr deutsche Urlauber für Fahrten mit Hochseeschiffen. Die Zahl stieg um 18,9% und damit stärker als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (12,5%). Knapp 1,22 Millionen Reisende gingen an Bord. Beim Umsatz legte die Branche dagegen "nur" um 7,2% auf knapp 2,068 Mrd. EUR zu. Ihre Kreuzfahrt ließen sich Hochseepassagiere im Schnitt 1.696 EUR kosten. Das waren 185 EUR (9,8%) weniger als 2009.

Anders sah es bei den Flusskreuzfahrten aus: In diesem Bereich gab es gut 432.000 Urlauber - 9,3% mehr als im Vorjahr. Der Umsatz legte mit einem Wachstum von 11,3% auf 471,6 Mio. EUR noch etwas stärker zu. Im Schnitt gaben Flussreisende 1.090 EUR pro Person für die Tour aus. Das waren 1,9% mehr als im Jahr 2009.

Sebastian Ahrens, Chef von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in Hamburg und Mitglied im DRV-Schifffahrtsausschuss, begründete die geringeren Durchschnittspreise auf hoher See unter anderem damit, dass einige Anbieter in jüngster Zeit wirtschaftliche Schwierigkeiten hatten und es zum Teil Preisaktionen gegeben habe. Er spielte damit unter anderem auf das laufende Insolvenzverfahren bei der Delphin-Gruppe an. Die Branche arbeite aber insgesamt nicht unwirtschaftlicher als früher, sagte Ahrens. Viele neue Schiffe seien größer als ihre Vorgänger, und größere Schiffe bedeuteten immer auch eine größere Wirtschaftlichkeit. Der DRV gehe davon aus, dass sich das starke Wachstum bei Schiffsreisen 2011 und in den Jahren danach fortsetzt. (APA/red)