1974 sah das noch ganz anders aus: Da erholten sich 42% in Österreich, ein Fünftel gar am Wohnort, lediglich 32% schweiften in die Ferne. Das ergab eine heute veröffentlichte Umfrage des IMAS-Instituts. Insgesamt machen heuer 64% der Österreicher Urlaub, gut ein Drittel (36%) leistet sich diesen Luxus nicht. Unter den einfachen, ungelernten Arbeitern ist die Gruppe der „Daheimbleiber“ mit 59% am höchsten, gefolgt von Volks- und Hauptschulabgängern (53%), Über-50-Jährigen (47%) und Frauen (42%). Am anderen Ende der Skala stehen die Höhergebildeten: Acht von zehn (81%) gönnen sich Ferien. Bis Mitte Mai hatten bereits 17% der Befragten ihren Urlaub ganz oder teilweise konsumiert, knapp der Hälfte (47%) stand er noch bevor - die Übrigen haben nichts Diesbezügliches geplant.

Von jenen, die noch wegfahren werden, werden 28% Österreich nicht verlassen, 45% wiederum ganz sicher ins Ausland reisen. 15% werden ihre freien Tage teils zu Hause, teils in der Ferne verbringen und 12% sind noch ganz unentschlossen. Damit kehrte sich die Ferienplanung der Österreicher in den vergangenen 38 Jahren komplett um. 1974 erholte sich jeder Fünfte zu Hause, 42% woanders im Heimatland und 32% im Ausland. Sieben% ließen sich die Wahl des Urlaubsortes im damaligen IMAS-Report noch offen oder teilten zwischen daheim und fort.

Ob man die Ferien daheim oder in der Ferne verbringe, hänge in erster Linie von Alter und sozialem Status ab, so das Institut. Die Jüngeren (53%) und Besserverdienenden (50%) zieht es vermehrt ins Ausland. Am reisefreudigsten sind die Bewohner von Landeshauptstädten. 57% von ihnen streben einen Urlaub fern der Heimat an. Aber auch je 42% der mittleren und niedrigeren Einkommensschicht fahren weg. Für die Studie wurden 1.074 Österreicher, statistisch repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren, befragt. Die persönlichen Interviews fanden von 26. April bis 11. Mai statt. (APA/red)