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Langfinger in Hotelzimmern
Eine Umfrage des Online-Reiseportals Travel24.com ergab, dass Diebstahl aus Hotelzimmern keine Ausnahmeerscheinung darstellt.
Das Ergebnis der über 5.800 befragten Urlauber zu den vergangenen zwei Jahren lässt auf einen wirtschaftlichen Gesamtschaden von rund 37 Mio. EUR schließen. Hochgerechnet haben 4,5 Mio. deutsche Reisende (8% der Befragten) während dieser Zeit in Hotels im In- und Ausland Gegenstände geklaut, unabhängig davon, ob es sich dabei um Pauschaltouristen oder Geschäftsreisende handelte.
Begehrtes Diebesgut
Platz Eins belegen Hygieneprodukte. Zwei von drei Hotelgästen (69%) nehmen vom Shampoo bis hin zur Nagelfeile alles Mögliche mit. Laut Umfrage-Hochrechnung sind das mindestens 3,1 Mio. Shampoo- oder Seifenfläschchen. Zur Info: Selbst die Mitnahme einer angebrochenen Shampoo-Flasche ist streng genommen Diebstahl, da diese laut Rechtslage Eigentum des Hotels ist. Beliebt ist bei Hotelgästen auch die Mitnahme der Schreibutensilien wie Stifte, Papierblöcke oder Schreibtischschutz-Hüllen. So entwendeten unsere deutschen Nachbarn in den vergangenen zwei Jahren mindestens 1,6 Mio. Schreibblöcke, teure Hotelstifte oder Schutzhüllen für Schreibutensilien. Hotelhandtücher landen mit 28% oder in Zahlen ausgedrückt, 1,3 Mio., auf dem dritten Platz.
Unglaublich, aber wahr
Beim Diebstahl von elektrischen Geräten scheinen einige Hotelgäste ebenso keine Skrupel zu haben. So gaben 2% der Befragten an, bereits einen Föhn sowie andere Bad- oder Zimmerausstattung abmontiert und in den Koffer gepackt zu haben. Selbst vor großen und schweren Gegenständen wird nicht Halt gemacht. Ganze Möbelgegenstände (2% der Diebstahlsfälle) oder gar TV-Geräte (1%) werden ungeniert aus dem Hotelzimmer befördert.
Man beachte
Gäste, die gerne eine Erinnerung an ihr Hotel behalten möchten, sollten im Zweifelsfall nachfragen, ob das eine oder andere Produkt mitgenommen werden darf. Auch entwendete Bademäntel sind für Hotelbetreiber keine Kleinigkeit. In einigen Hotels muss sogar das Putzpersonal für den Schaden aufgekommen, beispielsweise in manchen Ferienresorts auf Kuba.
Wer und wo?
Laut Umfrageergebnis finden sich 65% der Befragten deutschen Hoteldiebe in der Altersgruppe der 14 bis 44-jährigen. Über die Hälfte gab an, sie hätten einen hohen deutschen Bildungsabschluss, nämlich die Hochschulreife. Allerdings sagt die Studie auch, dass die meisten Hoteldiebe (18%) eher im mäßigen Einkommenslevel angesiedelt sind und monatlich brutto zwischen 1.750 bis 2.499 EUR verdienen. Auf Platz zwei mit 17% landen Personen mit einem Einkommen zwischen 2.500 und 3.249 EUR. Aus der Studie geht hervor, dass je höher das Einkommen ist, die Diebstahlsquote in den Hotels umso geringer wird.
Mit 47% sind 4-Sterne-Hotels am häufigsten Opfer von Langfingern, gefolgt von 3-Sterne Hotels mit 35%.
Details zu der Studie gibt es hier. (red)
Autor/in:
Klaudia Wagner
Redakteurin / Senior Editor
Klaudia Wagner, seit 2002 im Tourismus tätig, verstärkt das Team seit August 2014. Neben Reisen steht Sport mittlerweile ganz oben auf der Liste.
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