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China: Investitionen in Europas Tourismus-Branche
Lange Zeit hat China seine enormen Fremdwährungsreserven vorwiegend in den Abbau von Bodenschätzen in Afrika investiert.
Nun haben staatliche wie private Investoren aus dem Reich der Mitte auch touristische Unternehmen auf ihren Radarschirmen. Club Med und Thomas Cook dürften erst der Anfang sein.
Seit Jahren leuchten die Augen jedes Tourismusmanagers auf, sobald das Potential des chinesischen Reisemarkts erwähnt wird. Eine stets wachsende Mittelschicht von rund 200 Millionen unter den 1,3 Mrd. Einwohnern sowie gelockerte Ausreisebedingungen haben China zu einem der begehrtesten Incoming-Märkte weltweit gemacht. Verständlich, dass das Reich der Mitte das Reisegeschäft nicht komplett anderen Ländern überlassen will. Mit Fremdwährungsreserven in Höhe von 3,5 Billionen Euro (im Vergleich: die USA müssen sich derzeit mit 1,2 Mrd. USD zufrieden geben) ist die Kasse mehr als prall gefüllt. Bisher galt das Interesse der Großmacht vorwiegend Bodenschätzen und Energieressourcen in Afrika und – seit kurzem - auch in Lateinamerika. Auch Infrastruktur-Einrichtungen sind gefragt: CIC China Investment Corp., die zur Zentralbank gehört, ist u.a. am Flughafen Heathrow beteiligt. Der Hafen von Athen soll nun, nach einigem Hin und Her samt Neuwahlen, doch privatisiert werden – einer von fünf Interessenten an den zur Verfügung stehenden 67% ist die Cosco (Chinese Ocean Shipping Company) Group. Mit europäischen Tourismusunternehmen steht inzwischen auch „Software“ auf den Radarschirmen potenter Geldgeber aus dem Fernen Osten.
Am Anfang war der Club
Den Anfang machte Club Med. Nach einer zweijährigen Bieterschlacht um die Mehrheitsanteile des französischen Anbieters Club Med, musste sich der italienische Konkurrent Andrea Bonomi schließlich der chinesischen Fosun Group aus Shanghai, einem Tochterunternehmen von Fosun International, geschlagen geben. Fosun hatte bereits 2010 knapp 10% an Club Med übernommen und wurde so zum größten Share Holder. 2012 stieg die Anzahl der chinesischen Urlauber in den Club-Anlagen um 30%, der Ertrag wuchs um 33%. Gleichzeitig wurde mit dem Yabuli Resort der erste Club Med in China eröffnet, im August 2013 folgte eine weitere Anlage in Guilin. Bis Ende 2015 sollen insgesamt fünf Clubs in China betrieben werden. Damit wäre das Reich der Mitte der größte Markt außerhalb Frankreichs.
Den ganzen Artikel lesen Sie in der aktuellen tip-Ausgabe vom 6. April. (red)
china, investitionen, beteiligungen, wirtschaftsmacht
Autor/in:
Klaudia Wagner
Redakteurin / Senior Editor
Klaudia Wagner, seit 2002 im Tourismus tätig, verstärkt das Team seit August 2014. Neben Reisen steht Sport mittlerweile ganz oben auf der Liste.
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28 April 2025
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