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Brandenburg: Ein fürstliches Vermächtnis
Eine schillernde Figur der deutschen Geschichte ist Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785 – 1871), ein Weltreisender, Literat, Bonvivant, militärischer Würdenträger und Gartenkünstler, der seinem verschlungenen Lebensweg mit dem Branitzer Park in Cottbus ein Denkmal mit starker Symbolkraft gesetzt hat.
Pharaonische Phantasien
Am Tor zum Spreewald im Osten Brandenburgs liegt das Majoratsgut der Vorfahren des Fürsten, zu dem er nach sprunghaften Episoden seines Werdegangs – u. a. als Jurastudent, Militärgouverneur von Brügge, Brautwerber in England und Orientreisender – im Jahr 1845 zurückkehrte. Ein baufälliges Schloss und eine kahle Ackerlandschaft fand er vor, die er, nachdem er schon den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (UNESCO-gelistet) geschaffen hatte, sogleich zur „Oase in der Wüste“ zu verwandeln begann. Gewaltige Erdmassen wurden verschoben, Wasserläufe, Seen und Hügel angelegt und alte Bäume versetzt. Bei der Verschönerung der Landschaft wurde nichts dem Zufall überlassen, denn zugleich wurden in der Anlage auch die Lebensstationen des Fürsten inszeniert – am greifbarsten in Gestalt zweier Erdpyramiden, die an seine Ägypten-Reise anknüpfen, als Grabstätte für ihn und seine Gattin Lucie dienen und keineswegs zufällig den Eindruck von Ewigkeit vermitteln.
Reise ins Innere
Auf über 600ha erstreckt sich der Park, der im Außenbereich eine Verbindung von Gartenkunst und landwirtschaftlicher Nutzfläche darstellt und, je weiter man eindringt, umso raffiniertere Zusammenspiele von Blickfängen und -führungen darbietet. Die beste Art, den Park zu erkunden, stellt eine Gondeltour auf künstlichen Wasserwegen dar, die entlang des Blumensees und vorbei am Kugelberg zu den Pyramiden führt und die Gartenlandschaft aus ungewöhnlicher Perspektive erlebbar macht. Im Zentrum der Anlage befindet sich das Branitzer Schloss, in dem originales Interieur mit orientalischen Räumen, einem Musikzimmer, einer Ahnengalerie und einer großartigen Bibliothek die Welt und Zeit des Fürsten illustriert. Das Musikzimmer mit seinem Englischen Hammerklavier, auf dem Clara Schuhmann und Felix Mendelssohn Bartholdy zu spielen pflegten, ist der prächtigste Raum des Schlosses, heute beliebt als Veranstaltungsort für Kulturevents und stimmungsvolle Hochzeitsfeste.
WEITERE INFOS
Weitere Informationen zum Thema Brauchtum und Tradition im Reiseland Deutschland finden sich online unter www.germany.travel/brauchtum.
TIPPS
- Gruppenangebot: Paket für Gondelfahrt Branitzer Park, Fabrikenführung Cristalica, Führung und Verkostung SchokoLadenLand Felicitas, Kaffeegedeck, Dauer ca. fünf Stunden, pro Person (15 bis 50 Teilnehmer) ab 24 EUR
- IGA 2017: Zeitgleich mit der internationalen Gartenausstellung in Berlin 2017 stehen der Fürst und sein Werk im Fokus einer Ausstellung im Potsdamer Schloss Babelsberg
KONTAKTE
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Autor/in:
Verena Kosnar
Chefredakteurin reisetipps
Verena Kosnar, seit über 12 Jahren beim Profi Reisen Verlag, ist als Chefredakteurin des Urlaubsmagazins reisetipps und Kreuzfahrtexpertin immer auf der Suche nach spannenden Reportagen
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