Fehlt eigentlich nur Sascha Hehn, Held der einstigen Traumschiff-Serie. Doch halt, habe ich ihn nicht eben um die Ecke biegen sehen? Na gut, bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, er ist es nicht, aber das mittlerweile nicht mehr ganz so blonde Haar, der Mittelscheitel und das charmante Auftreten des Cruise Director lassen durchaus Ähnlichkeiten erkennen.

Überhaupt fühlt man sich auf dem Schiff wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit, wenn auch zum Glück mit moderner Technik. Die Renovierung vor gut fünf Jahren erfolgte sehr behutsam und so versprüht das Schiff noch heute den Charme vergangener Zeiten. Seien es die Holzdecke im Captain´s Club, die Brettspiele in der Bibliothek (auf moderne Unterhaltung wie Playstation und Co wurde bewußt verzichtet) oder einfach die nostalgischen Bodenmarkierungen an Deck.

1987 machte sich die Astor erstmalig auf den Weg, und schon auf der Jungfernfahrt mit an Bord: Larry Jackson, heute liebevoll „Big Daddy“ genannt. Er heuerte damals als Barkeeper an, blieb, und ist heute Hoteldirektor, der viele Geschichten zum Besten geben kann. Er kann sich zum Beispiel noch gut daran erinnern, dass es in den Anfängen üblich war, im Smoking und Abendkleid zum Dinner zu erscheinen. Mittlerweile geht alles ein wenig lockerer zu. Oder aber, dass früher einmal unter dem Personal rund drei bis vier Nationalitäten zu finden waren. Heute sind es 24, manche davon seit rund 15 Jahren beschäftigt. Die Fluktuation auf dem Schiff hält sich definitiv in Grenzen.

Durchschnittsalter zwischen 60 Und 65

Offensichtlich fühlen sich sowohl Crew als auch Gäste an Bord sehr wohl. Was auch erklärt, warum Personal und Gäste einen guten Draht zueinander haben - nur nebenbei sei erwähnt, dass das Durchschnittsalter der Klientel nicht zu den Jüngsten zählt. Laut Aussage des Hoteldirektors sind in etwa 60% der Kunden Wiederholungstäter.

Dass die Kunden nicht wegen der Balkonkabinen buchen liegt auf der Hand, denn diese gibt es nicht. Dessen ist man sich bei Transocean durchaus bewusst, kann und wird diese auf dem Schiff auch nie haben. Trotzdem plant man die Astor noch länger einzusetzen. Punkten die vier Restaurants mit kulinarischen Ergüssen? Tja, die Geschmacksknospen werden, um ehrlich zu sein, würztechnisch nicht bei jeder Mahlzeit gefordert. Aber an manchen Abenden blitzt das Talent der Köche richtig durch, wenn zum Beispiel das Steak - genau auf den Punkt – beinahe auf der Zunge zergeht.

Wie daheim, nur in der Ferne

Gepunktet wird neben der familiären Atmosphäre und dem persönlichen Service vor allem auch mit interessanten Routen und langen Liegezeiten. So lässt sich zum Beispiel bei der Reise „Urbane Highlights & spannende Passagen“ London wunderbar erkunden, weil das Schiff über Nacht in Tilbury ankert. Und am nächsten Tag geht es in die Stadt der Liebe – Paris – und auch hier bleibt genügend Zeit, dem Charme der Stadt zu erliegen.

Was bringt das nächste Jahr

Im kommenden Jahr führt eine Expedition ins ewige Eis. Vom 15. Juli bis 7. August geht es ab Bremerhaven Richtung Grönland. Mit an Bord ist eine Gruppe Wissenschaftler, die den Passagieren einzigartige Informationen und Einblicke ermöglichen. Übrigens ist bei jeder Reise ein Lektor mit an Bord, der die Passagiere auf die einzelnen Destinationen vorbereitet. „Ein Herz für Singles“ hat man bei Transocean auf ausgewählten Routen, denn dann entfällt der Einzelzuschlag. Diese Aktion gilt beispielsweise auf der Tour „Großbritannien & Irland vom 13. bis 24. Mai 2016. (KW)