582 Anbieter aus allen Provinzen waren mit ihren neuesten Produkten auf der Messe vertreten, die sie den 536 Einkäufern aus insgesamt 28 Ländern präsentierten. Aus Deutschland waren 34 Einkäufer mit von der Partie, aus der Schweiz acht und aus Österreich einer (Canadareisen.at). Die Stimmung in der Messehalle des Palais de Congres empfand das Gros der Teilnehmer als ausgesprochen positiv. Nach einem Jahr mit fast acht Prozent Zuwachs an internationalen Ankünften ist das nicht allzu verwunderlich. Relativ spät aber vielversprechend startete die diesjährige Kanadasaison. Um den leidigen sommerlichen Kapazitätsengpässen in Westkanada entgegenzuwirken, wünschen sich die kanadischen Reiseexperten mehr Kreativität bei der Programmgestaltung. Auffallend war das flächendeckende Angebot an First Nation Programmen, die sich als interessante kulturelle Erweiterung der herkömmlichen Reiseverläufe verstehen. Zudem gibt es 2017 jede Menge zu feiern: einerseits 150 Jahre Unabhängigkeit, andererseits das 375. Stadtjubiläum von Montreal.

Cool statt kalt

"Kanada ist nicht kalt. Kanada ist cool!", fasste der Chef von "Destination Canada", David Goldstein, die Botschaft zusammen, mit der die staatliche Tourismusmarketingorganisation klimabedingte Vorurteile ein für allemal aus dem Weg räumen möchte. Neben den von Klischees behafteten Erwartungen von unberührter Natur, Wildlife, Rockies und unendlicher Weite, will man die Besucher vermehrt mit Kultur, Festivals und Kulinarik, urbanen Erlebnissen und von Jugendlichkeit strotzenden Werbefilmen und Tweets ansprechen und sich damit marketingmäßig einer Verjüngungskur hingeben. Ein besonderer Fokus wird auf die 18- bis 34-jährigen gelegt. "Das Kanada unserer Großeltern ist immer noch da, aber auch jenes unserer Nichten und Neffen", verspricht Goldstein.

Susanna Hagen, Montreal/Quebec