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Gulet Touristik: "Wollen nicht auf Magic Life verzichten, können aber"
Nach der Vertriebsöffnung von Magic Life mit Bentour geht es nun für den langjährigen Traditionspartner Gulet Touristik darum, die Weichen für den nächsten Sommer zu stellen.
Die Verhandlungen sind derzeit noch am Laufen. In einem Pressegespräch heute, Dienstag, legte Dr. Klaus Pümpel, Vorstand der World of TUI Österreich, seine Einschätzung der Situation dar und zeigte dabei mögliche Perspektiven für das kommende Jahr auf. Noch ist nicht entschieden, ob bzw. in welchem Maß Magic Life ins Sommerprogramm von Gulet Eingang finden wird. "Ich wünsche mir sehr, dass wir mit Magic Life handelseins werden", hält Dr. Klaus Pümpel fest und fügt hinzu: "Da ist kein Spielraum für 'ich bin beleidigt', wir werden alles tun, was gut für die Sache ist."
Aus seiner Sicht sei die Entscheidung für die Öffnung falsch, so Pümpel, "da Vermögenswerte, die man über Jahre investiert hat, nun Dritten zugänglich gemacht werden". Schließlich habe Gulet über die Jahre hinweg viele Millionen Euro für den Aufbau der Marke investiert. Der Schwerpunkt in Marketing und Werbung sei bei Gulet bisher bei Magic Life gelegen. Um die Vermarktung müsse sich nun Bentour-Chef Gürsel Erel kümmern, fügt Dr. Josef Peterleithner, Konzernsprecher der WoT Austria, an.
Pümpel bezweifelt, dass die Öffnung mit Bentour tatsächlich einen Gästezuwachs für Magic Life bringen kann, da ja auch weiterhin auf die gleiche Vertriebsstruktur zurückgegriffen werde. "Aber ich wünsche Erel wirklich, dass er wirtschaftlich erfolgreich ist", fügt der TUI-Vorstand an. Die entscheidende Frage bei Bentour werde die Verfügbarkeit bei den Flugkapazitäten sein, der Preisspielraum wäre gering.
Alternativen zu Magic Life?
Für Gulet sei die Aufhebung der Exklusivität definitiv nicht egal: "Dafür ist zuviel Geld, Zeit und Herzblut in Magic Life investiert worden." Allerdings hätte man jetzt Ressourcen, um auch Alternativprodukte aus der großen Palette der TUI zu entwickeln. Eine Möglichkeit wäre, die 14 Gulet Holiday Clubs weiter auszubauen. Die seien zwar vom Preis- und Qualitätsanspruch nicht mit Magic Life vergleichbar, könnten aber stärker forciert werden. Auch die Pegasos Clubs der First Choice Gruppe könnten eine neue Möglichkeit darstellen. "Aber bei allen Alternativen gibt es keine Clubs, die den Platz von Magic Life einnehmen könnten. Wir wollen nicht auf Magic Life verzichten, wir können aber", streicht Pümpel die Bedeutung des "Kernprodukts von Gulet" hervor, und weiter: "Gleichzeitig haben wir haben auch ein bisschen ein 'I feel free'-Gefühl." Wenn keine Einigung über die Konditionen erzielt werden könne, wäre es auch möglich, dass Magic Life gar nicht mehr bei Gulet im Programm geführt würde, so Pümpel.
Die Verhandlungen zwischen Gulet und Magic Life gehen also weiter. Für Pümpel ist eine Einigung mit Magic Life "eine Frage von Tagen, vielleicht Wochen". "Wir schlagen keine Türen zu. Die Menschen, die Magic Life betreiben, und das Produkt stehen uns nach wie vor sehr nahe", zeigt sich der WoT-Vorstand versöhnlich.
Mehr dazu lesen Sie in tip Nr. 38/07 (772)!
Autor/in:
Martha Steszl
Freie Journalistin
Lange Jahre war Martha Steszl fix im Team des Profi Reisen Verlags, wo sie maßgeblich an der Entwicklung des Geschäftsreisenmagazins tma verantwortlich zeichnete. Nach ihrem Ausstieg ins Privatleben steht sie weiterhin als freie Redakteurin - oft & gerne auch für spontane Einsätze - zur Verfügung.
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