Hauptkritikpunkt sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für kleine und mittelständische Reisebüros, die sich durch die Umsetzung laut DRV massiv verschlechtern würden, weil sie unter anderem für vermittelte Leistungen Dritter (wie Fluggesellschaften, Hotelketten und Mietwagenanbietern) haften sollen. Laut einer Umfrage des DRV würden knapp 80% der Reisebüros finanzielle Einbußen fürchten und über 90% der rund 700 befragten Reisemittler davon ausgehen, dass der bürokratische Aufwand mit der Umsetzung des Referentenentwurfs deutlich steigen wird. Denn beim Verkauf von Einzelleistungen (etwa Flug, Hotel etc. unterschiedlicher Anbieter) bestünde nun die Gefahr, dass Reisebüros rechtlich wie ein Reiseveranstalter behandelt würden.

Weg nicht praxistauglich

Im Geschäftsalltag müsse der Kunde jede Leistung nacheinander auswählen, das Reisebüro dem Kunden jede einzelne Leistung separat buchen und einzeln in Rechnung stellen. Dabei müsse erst die erste Buchung abgeschlossen werden, mit Rechnungserstellung einschließlich Bezahlung dieser Leistung. Erst nach Abschluss dieses Buchungs- und Bezahlvorgangs könne die nächste Reiseleistung ausgewählt, gebucht und bezahlt werden. Somit würden Buchungen aufwändiger, langwieriger und mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.

„Dies beeinträchtigt das Vertrauen der vielen tausend mittelständischen Unternehmer in die Politik, sachgerechte und praktikable wie auch wirtschaftlich vertretbare Lösungen zu finden, gravierend“, so das Fazit von DRV-Präsident Norbert Fiebig.

Laut DRV würden in seiner Stellungnahme konkrete, detaillierte und umsetzbare Vorschläge unterbreitet, wie die Belastungen für die Reiseindustrie in Deutschland und insbesondere für die Reisebüros spürbar reduziert und auf ein „gerade noch vertretbares Maß“ gebracht werden können. (red)