Um dem Text der EU-Pauschalreiserichtlinie nicht widersprechen zu müssen, wurde vom Deutschen Bundestag nicht ausdrücklich beschlossen, dass der getrennte Zahlungsvorgang bei verbundenen Reiseleistungen vom Tisch ist, so die Wirtschaftskammer. Stattdessen habe man eine Formulierung gewählt, die indirekt den Weg der summierten Zahlung ermöglichen kann, indem sich der Reisende zur getrennten Zahlung der Leistungen (wohl sanktionslos) verpflichtet. Für Österreich werde nun mit gemeinsamen Bemühungen der Reisebranche eine geringfügige Änderung des diesbezüglichen österreichischen Gesetzestextes in der nächsten Regierungsperiode angestrebt.

„Eine Klarstellung des Justizministeriums liegt bereits vor. Das BMJ vertritt darin im Grunde dieselbe Rechtsansicht, die in Deutschland nun im Gesetzestext klargestellt wurde, nämlich, dass eine bloß summierte und zusammengefasste Zahlung (etwa durch Banküberweisung oder Kreditkarte) nicht zur Entstehung einer Pauschalreise führt“, heißt es in der Aussendung.

Darüber hinaus werde der Fachverband rechtzeitig vor Inkrafttreten der neuen Rechtslage im Juli 2018 Handlungsanleitungen für die Betriebe ausarbeiten und zur Verfügung stellen. Dies betreffe insbesondere die Aufnahme der genannten Verpflichtung des Reisenden in die Formblätter/Reisebestätigungen/Rechnungen. Damit soll eine bestmögliche Lösung der Zahlungsthematik auch in Österreich ermöglicht werden.

Seminare im Herbst 2017

Hinsichtlich der anderen in Deutschland beschlossenen Punkte seien auch in Österreich keine Nachteile im Vergleich zur deutschen Regelung erkennbar, so sind beispielsweise Tagesreisen in Österreich generell ausgenommen. Auch wurden in der Aussendung österreichweite Seminare angekündigt, die im Herbst 2017 für Mitgliedsbetriebe veranstaltet werden. Dabei soll neben den rechtlichen Aspekten auch über die Erfordernisse im IT Bereich referiert werden. Die Termine werden zeitgerecht bekannt gegeben. (red)