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Konjunkturschwäche trifft Lufthansa

Deutschlands größte Fluggesellschaft musste ihre Erwartungen für das operative Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr zurücknehmen. Die aktuelle Konjunkturschwäche und die anhaltende globale Finanzmarktkrise treffen auch die starke Lufthansa.

"Die Krise hat auch uns erreicht", sagte der Vorstandsvorsitzende, Wolfgang Mayrhuber, bei der Vorstellung der Quartalszahlen in Frankfurt am Main. Lufthansa habe sich mehr erhofft. Der DAX-Konzern rechnet nur noch mit rund 1,1 Milliarden Euro. Bislang war Lufthansa davon ausgegangen, das operative Ergebnis des Vorjahres von fast 1,4 Milliarden Euro erneut zu erreichen. Mayrhuber begründete die Senkung der Prognose vor allem mit der Entwicklung des Ölpreises. Letzterer habe im Jahresschnitt sehr deutlich über dem durchschnittlichen Vorjahreswert gelegen. Abgesehen davon hätten die Streiks bei der Airline mit Kosten in dreistelliger Millionenhöhe zur Verschlechterung des Ergebnisses beigetragen. Zudem sei auch Lufthansa vom Ausmaß der Turbulenzen an den Finanzmärkten überrascht worden. Eine Prognose für das kommende Geschäftsjahr wollte Lufthansa nicht abgeben.
Mayrhuber zeigte sich auch mit den Quartalszahlen unzufrieden. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 13,6 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro.
Das Konzernergebnis belief sich nur auf 551 Millionen Euro. Analysten hatten mit 730 Millionen Euro gerechnet. Im Vorjahreszeitraum waren es noch rund 1,6 Milliarden Euro. Lufthansa zufolge war dieser Wert geprägt durch Erträge aus Portfoliomaßnahmen und einem steuerlichen Einmaleffekt. So müsse beim Vergleich mit dem Vorjahr berücksichtigt werden, dass Lufthansa die gekaufte Schweizer Airline Swiss erst seit dem 1. Juli 2007 voll konsolidiert. Zum anderen seien 2007 der Gewinn aus dem Verkauf der Thomas-Cook-Beteiligung und die Erträge aus dem Aktienrückkauf der WAM Acquisition in die Bücher genommen worden.
Das operative Ergebnis sank Lufthansa zufolge ebenfalls und reduzierte sich um 9,3 Prozent auf 984 Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel mit einem deutlich höheren Ergebnis von rund 1,13 Milliarden Euro gerechnet. Um sich im gegenwärtigen Umfeld noch besser aufstellen zu können, bezeichnete Lufthansa Kostensenkungen als "Daueraufgabe". Eine grundsätzliche Beschneidung des Streckennetzes stehe jedoch nicht an.
Mayrhuber betonte, dass trotz der aktuellen Schwierigkeiten keine Mitarbeiter entlassen werden. Es reiche derzeit vollkommen aus, ausscheidende Mitarbeiter nicht zu ersetzen und keine Neueinstellungen vorzunehmen.
Bezüglich des Gebots für die zum Verkauf stehende Austrian Airlines (AUA) sagte Mayrhuber, Lufthansa habe ein "faires" Angebot abgegeben. Über die Höhe äußerte er sich nicht. Mit dem Angebot verspreche Lufthansa jedoch, die AUA wieder auf Erfolgskurs zu führen. (ag/red)


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Foto: Richie Röder

Autor/in:

Freie Journalistin

Lange Jahre war Martha Steszl fix im Team des Profi Reisen Verlags, wo sie maßgeblich an der Entwicklung des Geschäftsreisenmagazins tma verantwortlich zeichnete. Nach ihrem Ausstieg ins Privatleben steht sie weiterhin als freie Redakteurin - oft & gerne auch für spontane Einsätze - zur Verfügung.





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