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ÖRV: Tourismus-Pläne der Parteien
Anlässlich der Nationalratswahl 2017 hat der Österreichische Reiseverband die Positionen der wahlwerbenden Parteien in einer E-Mail-Umfrage erhoben.
In Zeiten der Unsicherheit fungiert der Tourismus als Wirtschaftsmotor, trägt zur Völkerverständigung und dem Verständnis fremder Kulturen bei – doch die Rahmenbedingungen für Tourismus-Unternehmen ändern sich rapide. Der ÖRV wollte daher wissen, welche Maßnahmen Politiker setzen wollen und hat sechs entscheidende Fragen an die wahlwerbenden Parteien gestellt, die fünf größten Parteien haben geantwortet.
„Alle Parteien sind sich der Bedeutung des Tourismus als wirtschaftlicher Wachstumsmotor bewusst. Einigkeit besteht darin, dass es in Zeiten des digitalen Wandels Maßnahmen bedarf, einen fairen Wettbewerb zwischen Online-Anbietern und dem Reisebüro mit zahlreichen Vorteilen wie persönlicher Betreuung und Kundensicherheit zu gewährleisten“, erläutert ÖRV-Präsident Dr. Josef Peterleithner.
Eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten im Einklang mit Arbeitnehmerrechten, wie sie gerade im Tourismus dringend benötigt wird, stehe ebenso hoch im Kurs wie die Förderung von nachhaltigen Entwicklungsprojekten der Tourismuswirtschaft. Auffassungsunterschiede gebe es bei der umstrittenen Pauschalreiserichtlinie, die den Begriff der Pauschalreise im Spannungsfeld zwischen Konsumentenrechten und Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit erweitert. So sehe etwa die Sozialdemokratische Partei Österreichs laut ihrer E-Mail-Beantwortung keinen Nachbesserungsbedarf, während die anderen Parteien „überbürokratisierten oder gar branchenfeindlich ausgestalteten Lösungen“ (Grüne) und „unnötigen überschießenden Regulierungen“ (ÖVP) „die Giftzähne ziehen“ (FPÖ) wollen. NEOS sehen darin eine „Entmündigung der Konsumenten und eine Gefährdung zahlreicher Unternehmen (…) und Arbeitsplätze“.
Tourismus muss attraktiver Arbeitgeber bleiben
Einer drohenden Verschärfung der Reisebürosicherungsverordnung bei Insolvenzen, die etlichen heimischen Unternehmen das Aus bescheren könnte, kann Österreichs Parteienlandschaft mehrheitlich nichts abgewinnen. Einig seien sich aber alle Parteien, dass der Tourismus ein attraktiver Arbeitgeber bleiben muss. Konkrete Vorschläge dazu: Die ÖVP will „spürbare Entlastungen von bürokratischen Hürden schaffen, damit Mitarbeiter und Unternehmer wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit haben“, die NEOS mehr Flexibilität. Die FPÖ möchte die Lehrlingsausbildung fördern und attraktiver gestalten. Die SPÖ setzt sich für „regionale Entwicklungsprogramme zur langfristigen Ansiedlung von touristischen Fachkräften in Nachfrage-Regionen“ ein und will die Motive von Fachkräften und Lehrlingen, die den Tourismus verlassen, empirisch erheben lassen, um Voraussetzungen schaffen zu können, den Beruf attraktiver zu gestalten.
Die Antworten der Parteien im Detail bzw. den genauen Wortlaut finden sich hier. (red)
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Autor/in:
Michaela Trpin
Redakteurin / Senior Editor
Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.
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