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Simbabwe: Neue Chancen für Tourismus
Nach der Resignation des Langzeit-Herrschers Robert Mugabe, hat das Land die Chance, sich – und damit auch seinen Tourismus – neu aufzustellen.
37 Jahre hat Robert Mugabe in Simbabwe mit eiserner Hand regiert. Günstlingswirtschaft und Korruption beherrschten seine Amtszeit. Erst als sich abzeichnete, dass der 92jährige seine um 40 Jahre jüngere und für ihre Willkür und ihre Verschwendungssucht berüchtigte Ehefrau Grace als Nachfolgerin bestimmen würde, reichte es den überaus geduldigen und friedfertigen Simbabwern. Nur nach Eingreifen der Armee und unter Androhung eines Amtsenthebungsverfahrens durch das Parlament trat Mugabe schließlich in letzter Minute ‚freiwillig’ zurück. Seither feiert ganz Simbabwe und auch die rund vier Millionen gut ausgebildeten Simbabwer, die während Mugabes Herrschaft unter wirtschaftlichen Zwängen ausgewandert sind und nun an ihre Rückkehr denken können.
Als Interimsnachfolger bis zu den Wahlen im August 2018 wird heute der ehemalige Vizepräsident Emmerson Mnangagwa angelobt. Was das für den Tourismus in dem an Sehenswürdigkeiten reichen Land bedeutet, wird sich weisen. Jedenfalls scheint das Volk entschlossen, sich keine weiteren Despoten gefallen zu lassen. Von lokalen Tourismusanbietern hört man, dass sich Mugabes Rückzug nur positiv auf das Geschäft auswirken kann, solange das neue Regime im Sinne des Volkes agiert. Dann könnte der Tourismus eine ebenso wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielen, wie er das in Südafrika, Botswana oder etwa Namibia tut.
Der immer noch hohe Bekanntheitsgrad des Landes mit den einzigartigen Viktoriafällen könnte Simbabwe rasch wieder auf die touristische Landkarte katapultieren, vor allem wenn die Bedenken wegfallen, mit den Tourismus-Dollars ein diktatorisches System zu füttern. Abgesehen von den Viktoriafällen und den legendären ‚Zimbabwe Ruins’ kann das Land mit einer Fülle an beeindruckenden Nationalparks wie etwa Mana Pools, Matusadona, Matobo oder Nyanga aufwarten. Hierzulande noch unbekannte Regionen, wie etwa die landschaftlich besonders schönen Eastern Highlands, warten auf ihre Entdeckung.
Derzeit sind die Hotels in Victoria Falls gut gebucht wie immer und haben auch während der letzten Wochen keine Einbußen erlitten. Auch in der Hauptstadt Harare geht es friedlich zu. Wie überall sollten Besucher dennoch darauf achten, sich von Menschenansammlungen und Demonstrationen fernzuhalten. (red)
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Autor/in:
Susanna Hagen
Freie Journalistin
Die gebürtige Wienerin hat in Afrika und Asien gelebt und war dann über lange Jahre Mitglied im fixen Redaktionsteam. Ihre Leidenschaft für sinnstiftenden Tourismus lebt sie seit 2007 aus. Sorgsam gestalteter Tourismus und respektvoller Umgang mit der Natur und den Gastgebern sind für sie der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Sie identifiziert und beschreibt weltweite Beispiele, so etwa für Armutsbekämpfung, Inklusion oder Naturschutz durch Tourismus. In diesem Bereich ist sie als „Freie“ auch immer wieder für tip und reisetipps unterwegs.
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