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One Order: Ablöse von PNR und EMD
Noch funktioniert NDC (New Distribution Capability) längst nicht durchgängig, da steht schon die nächste Reform an, die die IATA für ihre Airlines vorantreibt: Mit One Order, das auf NDC aufbaut, sollen künftig alle Datenelemente einer Flugbuchung unter einer einzigen Buchungsnummer zusammengefasst werden.
Geht es nach der IATA, sollen, PNR, Ticketnummer oder EMD, auf denen bisher diverse Zusatzleistungen abgebildet wurden, in absehbarer Zeit verschwinden und durch eine einzige Buchungsnummer ersetzt werden. Vorerst ist die Vision der IATA noch Zukunftsmusik. Die Umsetzung wird noch komplexer sein als bei NDC.
Jahrelanger Prozess
Im Rahmen der Passenger Services Conference in Dubai im Oktober 2016 verabschiedete die IATA eine Resolution zum Standard der One Order-Initiative.
„Mit One Order brauchen Passagiere nur noch ihre Buchungsnummer, um sofort eindeutig erkannt zu werden. Eine große Vereinfachung für die Reisenden, wenn es um eine Umbuchung oder unvorhergesehen Reiseunterbrechung geht“, erklärt Aleks Popovich, IATA Senior Vice President Financial and Distribution Services, das Prinzip dahinter.
Die Umsetzung, so heißt es von Seiten der IATA, sei ein mehrjähriger Prozess, der auf zahlreichen Ebenen stattfindet und viele Teilnehmer in der touristischen Wertschöpfungskette umfasst. Davon betroffen sind Airlines, Reisebüros, GDS, Passagierservice-Systemanbieter, E-Commerce Plattformen von Fluglinien und zahlreiche andere.
Veraltete PNR-Technik
Was mit One Order tatsächlich auf die Reisebüros zukommt, lässt sich derzeit schwer abschätzen. Den Airlines geht es einmal mehr um Kundendaten. Werden die One Order-Informationen tatsächlich, wie geplant, komplett bei den Fluglinien angesiedelt, steigt die Transparenz des fast schon gläsernen Reisenden deutlich an. Im klassischen PNR kann die Fluglinie nur die Fakten einsehen, die den Transport betreffen, Remarks der Vermittler bleiben verborgen. Das würde sich mit One Order ändern. Die Frage, wem die Kundendaten bzw. der PNR gehört, ist allerdings schon jetzt nicht eindeutig geklärt. Dennoch ist der IATA-Ansatz durchaus berechtigt: Die PNR-Technik hat sich seit Jahrzehnten nicht wesentlich verändert.
„Neue Technologien können in der veralteten Welt der PNR nicht schaden“,betont Gerhard Aigner, Leiter des Flugausschusses des ÖRV und Geschäftsführer Verkehrsbüro Business Travel.
GDS einmal mehr gefordert
Ebenfalls offen ist, welche Auswirkungen One Order auf die Mid- und Backoffice Systeme hat. Da der gesamte nachgelagerte Prozess davon betroffen ist, sind einmal mehr die GDS gefordert. Ähnlich wie bei NDC wird es dann wohl eine Frage der Zeit sein, bis alle Prozesse durchgängig ohne Systembruch verwendbar gemacht werden. Voraussetzung für One Order ist ein funktionsfähiges NDC. Dieser Status ist vorerst noch nicht erreicht. Die Realisierung wird wohl noch ein paar Jahre dauern, aufzuhalten wird sie wohl nicht zu sein.Es sei sehr unwahrscheinlich, dass One Order in kurzer Zeit wirklich umgesetzt werde, fasst Gerhard Aigner zusammen. (red)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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