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VIR: Scharfe Kritik an Lufthansa Vertriebspolitik

Als „skandalös“ hat der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) die Ankündigung der Lufthansa bezeichnet, ab dem 9. Oktober 2018 seine Light-Tarife auf allen Europa-Strecken ab Deutschland nur noch über den Direktvertrieb anzubieten.

VIR-Vorstand Michael Buller nimmt die Entscheidung zum Anlass, grundsätzliche Kritik an den Vertriebsaktivitäten der Lufthansa zu üben.

„Die aktuelle Ankündigung, die günstigen Light-Tarife nur noch über die eigenen Vertriebssysteme und Schnittstellen anzubieten und buchbar zu machen, ist nur ein weiterer Versuch der Lufthansa, dem touristischen Vertrieb zu schaden und Wettbewerber aus dem Markt zu drängen“, so Verbandschef Michael Buller.

Sein Vorwurf an den Branchenriesen: Lufthansa nutze seine Monopolstellung in Deutschland zum Schaden von Wettbewerbern auf dem Markt aus. Michael Buller betont, dass auch das Bundeskartellamt festgestellt habe, dass Lufthansa nach dem Marktaustritt der Air Berlin seine Preise um bis zu 30% erhöht hat und es nach dem Einstieg von Easyjet einen entsprechenden Preisrückgang gab. Gerade das zeige doch auf, wie wichtig ein gut funktionierender Wettbewerb sei, bekräftigt Buller.

Verschlechterungen am laufenden Band

Ob die Abschaffung der Grundprovision und Einführung einer Service-Gebühr im Jahr 2004, die Abschaffung dieser Gebühr im Jahr 2012 oder die Einführung der sogenannten DCC Gebühr im September 2015 – all diese Maßnahmen der Lufthansa zeigen Michael Buller zufolge klar das Verhalten eines Monopolisten, der sich seine Marktstellung sowohl gegenüber dem Kunden als auch dem Vertrieb zu eigen macht.

„Es mündet immer in Preiserhöhungen, die angebliche Kostennachteile der Lufthansa kompensieren sollen, letztlich aber den Vertrieb benachteiligen“, stellt Michael Buller fest.

Betrachte man die genauen Maßnahmen der vergangenen Jahre, so verfolge Lufthansa den klaren Masterplan, mit dem der Kunde nur noch direkt auf den Vertriebskanälen des eigenen Unternehmens buchen soll, zeigt sich Michael Buller überzeugt. Dies sei jedoch nicht im Sinne des Kunden, der Buller zufolge Vergleichbarkeit brauche. Alles andere ist ein Irrglaube.

Missachtung der Spielregeln

Michael Buller appelliert nicht nur an den Luftfahrt-Riesen, die jüngste Entscheidung zum Angebot seiner Light-Tarife zurückzunehmen. Er sieht zugleich das Bundeskartellamt in der Pflicht, dem Unternehmen keinen weiteren Freibrief für ein unakzeptables Verhalten auszustellen. Ein funktionierender Wettbewerb sei wichtig für den Konsumenten und alle Beteiligten der Branche, bekräftigt Michael Buller. Die Lufthansa unternehme jedoch alles, damit dieser nicht stattfinden könne. Buller verweist zugleich auf den „Code of Conduct“, den Verhaltenskodex in Sachen Preisgleichheit für Reservierungssysteme.

„Er wurde auch von der Lufthansa unterzeichnet und entsprechend hat sich die Airline daran zu halten“, fordert er.

(red)


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