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ÖHV/European city tourism study: Overtourism ist keine Einbahnstraße
"Overtourism ist keine Einbahnstraße. Ein Turnaround ist möglich“, erklärte Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung im Zuge der Präsentation einer Studie zu Overtourism. Dennoch müssen frühzeitig Maßnahmen gesetzt werden.
Die Hintergründe von Overtourism legt Dr. Vladimir Preveden, Managing Partner bei Roland Berger Österreich und Co-Autor der neuen europaweiten Studie „European city tourism study 2018: Protecting your city from overtourism“, offen. Entscheidend sei die Wertschöpfung und das Verhältnis zwischen Touristen und Einheimischen, die sogenannte Tourismusintensität. „In London, Wien, Berlin, München oder Rom ist ihr Verhältnis geradezu optimal, in Venedig, Reykjavik, Istanbul, aber auch Salzburg sehen wir – durchaus unterschiedlichen – Handlungsbedarf."
Städte mit niedriger oder mittlerer Tourismusintensität sollten laut Preveden folgende Maßnahmen setzen:
- Tourismusstrategie und Stadtplanung gemeinsam denken und entwickeln
- Tourismusärmere Stadtviertel beleben, um den Gästestrom ideal in Städten zu verteilen und Zentren zu entlasten
- Gästesegmente upgraden
- Alternative Angebote abseits vielfrequentierter Lagen in Szene setzen
So können Städte reagieren, die bereits von Overtourism betroffen sind:
- Beschränkung von Kapazitäten
- Aktives Management der Sharing Economy (von der Registrierungspflicht von Hosts bis hin zum Komplettverbot der touristischen Kurzzeitvermietung in Wohnungen gibt es eine breite Range möglicher Reaktionen)
- Beschränkung des Zugangs
Wien mit guten Zahlen
Zusammen mit weiteren Städten zählt Wien laut Studie zu den „Shining Stars“, die sich durch gesunden, nachhaltigen Tourismus und ein Miteinander von Stadtplanung und touristischer Entwicklung auszeichnen.
„Das gute Abschneiden Wiens sehe ich sehr positiv, verstehe es aber als Auftrag. Aus repräsentativen Untersuchungen wissen wir: 96% der Wienerinnen und Wiener stehen dem Tourismus in der Stadt positiv gegenüber. Es gilt jene Balance aufrecht zu erhalten, die Wien für Gäste liebenswert, für Einheimische lebenswert und als Destination profitabel für die Wirtschaft macht“, erklärt Tourismusdirektor Norbert Kettner.
„Doch es braucht das Zusammenspiel aller Player über die Tourismusbranche hinaus – Politik, Wirtschaft oder Kultureinrichtungen tragen zusammen mit uns Verantwortung, dass Tourismus ein Erfolgsprodukt bleibt.“
Tourismusstrategie 2025 in Arbeit
So sei etwa im Bereich der privaten Zimmervermietung über Online-Plattformen der Bund gefordert, bundesweit einheitliche Regelungen zu schaffen. Fragen der innerstädtischen Mobilität, Nutzungsdruck auf den öffentlichen Raum oder die Schaffung von dezentralen Angeboten für Einheimische wie Besucher seien Herausforderungen, denen man sich nur gemeinsam stellen könne. Derzeit sei Wiens Tourismusstrategie 2025 in Arbeit, die neben einem internationalen Beirat auch einen breit angelegten Stakeholder-Prozess beinhaltet, an dem sich Akteure aus allen relevanten Bereichen beteiligen können. Sie wird im Herbst 2019 präsentiert und sich den touristischen Zukunftsthemen der Stadt stellen. (apa/red)
Autor/in:
Michaela Trpin
Redakteurin / Senior Editor
Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.
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