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Boeing-Krise spitzt sich zu
Nach den Flugzeugabstürzen droht Boeings 737-Max-Serie vom Verkaufsschlager zum Krisenfall zu werden. Die Untersuchungen laufen erst an. Doch einige Airlines „verbannen“ die Maschinen.
Nach den zwei tödlichen Abstürzen neuer Maschinen binnen eines halbes Jahres sind die Zweifel an der Sicherheit der Baureihe 737 Max inzwischen groß. Etliche Staaten und Airlines lassen die Jets vorerst am Boden. Am Dienstag erließen unter anderem Großbritannien, Australien und der südostasiatische Stadtstaat Singapur - eines der wichtigsten Drehkreuze der Luftfahrt weltweit - Startverbote für die noch relativ neuen Maschinen der Serie Boeing 737 Max.
TUI kündigte infolge des Flugverbots in Großbritannien die vorübergehende Stilllegung seiner 15 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 an. Auch die Billigfluggesellschaft Norwegian wird ihre 18 Maschinen vorerst außer Betrieb nehmen. Kunden, die von diesem Mittwoch an auf Flüge mit einer der 15 Boeing-Max-Maschinen gebucht sind, will der Konzern auf seiner Internetseite über Änderungen der Reisepläne informieren.
Das stürzt Boeing nicht nur in eine tiefe Imagekrise: Die 737-Max-Serie ist der gefragteste Flugzeugtyp des Airbus-Rivalen. Bei andauernden Problemen könnten auch massive Umrüstungskosten und Geschäftseinbußen drohen. Infolge des Absturzes einer Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines, bei dem am Sonntag 157 Menschen ums Leben kamen, ist nun etwa die Hälfte der gesamten Baureihe bis auf Weiteres aus dem Verkehr gezogen worden. Seit 2017 wurden rund 350 der Flieger ausgeliefert.
Verbesserung Software
Boeing versprach eine Verbesserung der Steuerungssoftware, die in den kommenden Wochen bei sämtlichen 737-Max-Maschinen aufgespielt werde. Die FAA forderte am Montag unter anderem Nachbesserungen an dem Kontrollsystem. Die entsprechende offizielle Anweisung soll demnach spätestens im April erfolgen. „Piloten werden immer in der Lage sein, das Flugkontrollsystem abzuschalten", versicherte Boeing in einer Pressemitteilung. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA stellte für Dienstagabend eine Bewertung der Situation aus ihrer Sicht in Aussicht. Ein Sprecher der Behörde mit Sitz in Köln widersprach allerdings Gerüchten, dass eine Sperrung des europäischen Luftraums für den Maschinentyp geplant sei. Die US-Luftfahrtbehörde FAA erließ bisher kein Startverbot für die Maschinen. „Diese Untersuchung hat gerade erst begonnen, und uns liegen bislang keine Daten vor, um Schlussfolgerungen zu ziehen oder Maßnahmen zu ergreifen", teilte die FAA am Montag mit. (ag/red)
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Autor/in:
Christiane Reitshammer
Freie Journalistin
Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.
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