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Unterwasserabenteuer in Neukaledonien
Frankreichs Archipel in der Südsee gilt aufgrund seiner immensen Artenvielfalt im zweitgrößten Korallenriff der Welt als Paradies für Taucher und Schnorchler.
Mit über 9.300 Tier- und Pflanzenarten – davon einige selten und endemisch – ist die Meeresbiodiversität des neukaledonischen Archipels außergewöhnlich. Von Januar bis Dezember geizt die zweitgrößte Lagune der Welt, die seit 2008 unter dem Schutz der UNESCO steht, nicht mit ihren Reizen: Papageienfische, blaue Zackenbarsche, gefleckte Adlerrochen, Riffhaie, Thunfische, Rotbarben, Langusten, Mantarochen, seltene Krebse, aber auch Schildkröten und Dugongs nennen den Archipel ihr Zuhause.
Tierische Begegnungen
Schildkröten
Begegnungen mit Wasserschildkröten sind auf Neukaledonien das ganze Jahr über keine Seltenheit. Taucher und Schnorchel begegnen diesen faszinierenden Lebewesen beispielsweise rund um die kleinen Inseln vor Nouméa. Zwischen Dezember und Februar können Besucher an einem ganz besonderen Moment teilhaben: Dann kommen die Reptilien an die Küsten – wie beispielweise an den Strand von La Roche Percée bei Bourail – um dort zu nisten. Insgesamt vier verschiedene Schildkrötenarten wurden bislang auf Neukaledonien gesichtet: die Grüne Meeresschildkröte, die Großkopfschildkröte, die Echte Karettschildkröte und die Lederschildkröte.
Seekühe
Neukaledonien gilt als Heimat der drittgrößten Dugong-Population der Welt. Die aufgrund ihrer Mundform auch als Seekühe bezeichneten Meeressäuger sind am besten nahe der Ortschaft Thio (am Strand von La Moara) oder in den Gewässern vor Bourail zu erspähen. Mit Beginn der warmen Jahreszeit – ab September – startet das große Schlüpfen und unzählige kleine Fische bevölkern dann die Lagune, die Grotten und Schiffswracks.
Hochzeit der Korallen
Zwischen Oktober und November lädt die Natur zur Hochzeit der Korallen. Das Laichen der Korallen hängt in großem Maße von der Wassertemperatur, dem Gezeitenkoeffizienten und auch der Mondphase ab und ist deshalb ein seltenes und außergewöhnliches Naturphänomen. Die beste Zeit, um diesem Spektakel beizuwohnen ist nach der Vollmondphase im November. In etwa zur gleichen Zeit finden Hunderte von Zackenbarschen im „fossilen Canyon“ von Dumbéa einen idealen Ort zur Eiablage: die „Mur aux Loches“, eine von 13 auf 30m abfallende Wand im Pazifik.
Graue Riffhaie
Im November beginnt die Paarungs- und Fortpflanzungszeit der Grauen Riffhaie, die bis in den April andauert. Schauplatz ist dann die „Passe de Boulari“ rund 40 bis 50 Minuten mit dem Boot von Nouméa entfernt: Dort können Taucher die Weibchen aus nächster Nähe beobachten.
Hotspot der Artenvielfalt
Hierzu gesellen sich zur Freude der Unterwassersportler Diademseeigel, Seesterne, Seelilien und Haarsterne, fluoreszierende Korallen, Schwämme sowie von Gorgonien und Bryozoen gesäumte Höhlen. Die Liste ist endlos, denn Neukaledonien ist nicht ohne Grund einer der Hotspots der globalen Artenvielfalt. Das neukaledonische Korallenriff steht flächenmäßig einzig dem australischen Great Barrier Reef nach und erstreckt sich auf über 23.400m2– knapp zwei Drittel davon stehen seit 2008 als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO. An einigen Orten entstand darüber hinaus eine zweite und teils dritte Korallenbarriere: Eine Seltenheit, die sich an weltweit weniger als zehn Orten zeigt.
Zahlreiche Schiffswracks zählt der Archipel. Diese sind größtenteils vor der Westküste der Hauptinsel Grande Terre wiederzufinden. Die „Dieppose“ – das letzte hölzerne Patrouillenboot der Royal Navy – und die „Toho 5“ in der Nähe der „Passe de Boulari“, die „Humboldt“ bei Dumbéa und die „Toho 2“ unweit des Hotel Le Méridien in Nouméa locken geübte Taucher in die Lagune. (red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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