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Corona-Krise: Hertz meldet in Nordamerika Insolvenz an
Der US-Autovermieter Hertz hat in der Corona-Krise in den USA und in Kanada Insolvenz angemeldet. Der Rückgang von Reisen habe zu einem "plötzlichen und dramatischen" Einbruch bei Umsätzen und Buchungen geführt, erklärte das Unternehmen. Die Geschäfte von Hertz in Europa seien nicht betroffen.
Während der Neuaufstellung in der Krise werde der Betrieb im Zuge des Verfahrens nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts weitergeführt. Dieses Verfahren sieht eine Sanierung vor. Das internationale Geschäft des Autovermieters in Europa, Australien oder Neuseeland sei von dem Insolvenzantrag nicht betroffen.
Hertz teilte mit, der Konzern habe sich mit seinen größten Gläubigern nicht auf eine langfristige Reduzierung der Zahlungen einigen können. Auch hätten sich Hoffnungen auf eine Unterstützung der US-Regierung für Autovermieter zerschlagen. Diese Entwicklungen zwangen Hertz schließlich zum Insolvenzantrag. Das "Wall Street Journal" berichtete zugleich, das Unternehmen und die Gläubiger wollten noch einen Deal aushandeln, um eine Auflösung der Flotte aus hunderttausenden Mietwagen zu vermeiden.
Über 100 Jahre Autovermieter
Hertz betonte, das Unternehmen habe mehr als eine 1 Mrd. USD (920 Mio EUR) an Barbeständen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Im März leitete Hertz erste Maßnahmen als Reaktion auf die Corona-Krise ein. Rund 20 000 Mitarbeiter weltweit wurden beurlaubt oder entlassen - rund die Hälfte aller Beschäftigten. Die Zahl der Fahrzeuge und Standorte werde reduziert. Man beabsichtige dennoch, Kunden weiterhin die gleiche Qualität anzubieten und Lieferanten sowie Arbeitnehmer zu bezahlen, betonte Hertz. Auch Treueprogramme sollten weitergeführt werden. Hertz vermietet Fahrzeuge unter anderem auch unter den Marken Dollar und Thrifty.
Hertz, das seinen Sitz aktuell in Estero im US-Bundesstaat Florida hat, ist mehr als 100 Jahre alt. Der Autoverkäufer Walter Jacobs gründete die Firma 1918 in Chicago unter dem Namen Rent-a-Car, Inc mit zwölf Fahrzeugen des Ford Models T. Fünf Jahre später wurde das Unternehmen vom Taxi-Unternehmer John Hertz übernommen und bekam seinen heutigen Namen - der zunächst Hertz Drive-Ur-Self System lautete. Hertz war unter anderem ein Pionier der Autovermietung am Flughafen seit den 1930er Jahren. (APA/red)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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