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Lufthansa: Konzernumbau nach Milliardenverlust
Da die Lufthansa Gruppe nur von einer langsamen Erholung der Luftfahrt ausgeht, kündigt Vorstandschef Carsten Spohr tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahmen an.
Um die staatlichen Finanzhilfen von bis zu 9 Mrd. EUR möglichst schnell zurückzahlen zu können, setzt Lufthansa Vorstandschef Carsten Spohr auf einen Konzernumbau. "Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen gegensteuern", sagte Vorstandschef Carsten Spohr bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal am Mittwoch in Frankfurt. Das Management will die Stückkosten im Vergleich zum Vorkrisenniveau "deutlich" senken.
2,1 Mrd. EUR Minus
Das erste Quartal hat der Lufthansa Gruppe ein bereinigtes Ebit von minus 1,2 Mrd. EUR beschert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs betrugt der Verlust 336 Mio. EUR (bereinigtes Ebit). Der Konzernumsatz sank um 18% auf 6,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 7,8 Mrd. EUR). Das Konzernergebnis beträgt minus 2,1 Mrd. EUR. Allein die negative Entwicklung bei der Treibstoffabsicherung hat im ersten Quartal das Ergebnis mit 950 Mio. EUR belastet. Am 31. März betrug die Liquidität der LH Group rd. 4,3 Mrd. EUR.
Rückzahlung bis 2023
Die staatliche Unterstützung in Höhe von bis zu 9 Mrd. EUR muss noch von der EU genehmigt werden sowie in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Juni angenommen werden. Für den Einstieg des deutschen Staats bei der Lufthansa mit 20% muss das Kapital um 25% erhöht werden. Die Finanzhilfen sollen möglichst bis 2023 zurückbezahlt werden. Die Lufthansa rechnet mit einer vollständigen Erholung der Luftfahrt auf Vorkrisenniveau erst ab 2023.
Maßnahmenbündel
Die von Spohr angekündigte „tiefgreifende Restrukturierung“ soll u.a. eine Aufschiebung von Investitionen umfassen sowie Verhandlungen mit Airbus und Boeing über Flugzeuglieferungen und vor allem eine Senkung der Personalkosten. Wie viele der zuletzt rund 137.000 Beschäftigten gehen müssen, steht noch nicht fest. Doch in Konzernkreisen hieß es zuletzt, der Personalüberhang belaufe sich auf bis zu 20.000 Stellen. Mittelfristig sollen auch Geschäftsteile verkauft werden. Die Töchter Austrian (AUA) und Brussels Airlines beschlossen bereits Personalkostensenkungen um 20 und 25 Prozent. Bei der Kernmarke Lufthansa und der deutschen Billigflugtochter Eurowings beginnen die Verhandlungen mit den Gewerkschaften erst. Nach Einschätzung von Daniel Röska, Analyst von Bernstein Research, müsste der Konzern die Personalkosten um mehr als 40 Prozent drücken, um wieder in schwarze Zahlen zu fliegen. (APA/red.)
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Autor/in:
Elo Resch-Pilcik
Herausgeberin / Chefredakteurin
Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.
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