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Studie: Gedämpfte Motivation für Winterreisen
Nachdem Covid-19 schon so manchen Sommerurlaubsplan der ÖsterreicherInnen durchkreuzt hat, machen die Auswirkungen des Virus nun auch vor der Winterurlaubssaison nicht Halt.
Nicht nur ist seit dem 3. November der zweite Lockdown im Gange, auch für die Zeit danach ist unklar, wie die Situation verlaufen wird. Das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat in seiner aktuellen Umfrage nach erhoben, welche Urlaubsplanungen für den Winter angestellt werden. Dazu gaben 500 ÖsterreicherInnen Auskunft zu ihren Urlaubsplänen für die nächsten Monate. Das Ergebnis: Insgesamt sei die Motivation für eine Reise in der heimischen Bevölkerung eher gedämpft. Am sichersten würden sich die Urlaubsfreudigen noch innerhalb der österreichischen Grenzen fühlen. Eine fixe Buchung einer Urlaubsdestination gelte für die meisten jedoch bisher als zu riskantes Unterfangen und auch die Infektionsgefahr sei omnipräsent, heißt es in einer Presseaussendung zur Studie.
„So unvorhersehbar der weitere Verlauf der derzeitigen Corona-Situation sei, so unsicher zeigen sich die Österreicher in Hinblick auf ihre Urlaubsplanung in diesem Winter. Das Virus ist Köpfen der heimischen Bevölkerung und erschwert zukunftsgerichtete Vorhaben immens. Wenig verwunderlich ist also, dass sich die Befragten in Hinblick auf ihre Urlaubsplanung und speziell das Tätigen einer Buchung in Zurückhaltung üben“, gewährt Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl Einblick in die Ergebnisse.
Urlaub am liebsten in der Heimat
Zwei Drittel der Österreicher gehen in diesem Jahr kein Risiko ein: Einen Winterurlaub werde es bei ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geben. Und der Hauptgrund dafür sei klar: Gut die Hälfte verspüre ein ungutes Gefühl und Unsicherheit aufgrund von Corona. Drei von zehn würden zudem grundsätzlich keine Lust haben oder Winterurlaube schlicht und ergreifend nicht mögen, bei einem Viertel hapere es am Budget und bei jedem Zehnten würden persönliche Gründe eine Rolle spielen, werden die Beweggründe erklärt.
Für ein Drittel ist Urlaub vorstellbar
Für das übrige Drittel der heimischen Bevölkerung sei es aktuell durchaus vorstellbar, in dieser Saison zu verreisen, doch nur jeder Zehnte lasse sich durch nichts davon abbringen. Der Geschlechtervergleich zeige zudem, dass Männer verstärkt zum Urlaub tendieren (36,5%), während der Großteil der Frauen in diesem Jahr getrost darauf verzichten kann (28,3%). Unter jenen, die voraussichtlich auf Urlaub fahren würden, laute die Devise: Zuhause ist es doch am schönsten. Sie seien zu 90% in Österreich anzutreffen, vereinzelt seien Reisen in Österreichs Nachbarstaaten Italien (4,9%), Deutschland (4,3%)und Schweiz (2,5%) bzw. in andere europäische Länder geplant (5,6%). Europa wolle in Zeiten wie diesen jedoch kaum jemand verlassen (1,2%).
Winterurlaub vor Thermenaufenthalt
Über ihre konkrete Urlaubsplanung hätten sich die urlaubsfreudigen Österreicher bereits einige Gedanken gemacht. Hoch im Kurs stehe für jeden Zweiten ein klassischer Wintersport-Urlaub mit allem, was das Sportlerherz begehrt, sei es Schifahren, Snowboarden oder Langlauf. 40% würden bei einem Thermenurlaub oder einer Wellnessreise so richtig abschalten wollen. Rund jeder Fünfte plane einen Verwandtenbesuch und weitere 14,8% eine Städtereise. Dabei würden die ÖsterreicherInnen tendenziell auf Kurztrips von wenigen Tagen bis zu maximal einer Woche setzen: Im Schnitt planen die ÖsterreicherInnen fünf Nächte am Urlaubsort zu verbringen. Dafür planen die Befragten durchschnittliche Kosten von 481 EUR pro Person ein.
Geplant aber noch nicht gebucht
Trotz ausgereifter Urlaubspläne habe der Großteil den Schritt, tatsächlich eine Buchung vorzunehmen, bisher nicht gewagt. Auf Basis der Gesamtbevölkerung hätten bislang lediglich 8,4% fix gebucht, unter jenen, die tatsächlich einen Winterurlaub planen, sei es rund ein Viertel. „Die Ergebnisse zeigen hier deutlich, welche Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Lage innerhalb der österreichischen Bevölkerung herrscht. Viele wollen abwarten und erst kurzfristig buchen, wenn die Situation sicher erscheint. Durchschnittlich ist das zwei Wochen vor der geplanten Abreise der Fall“, erläutert Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent.
Winterurlaub: Corona-Infektion inklusive?
„Wir sehen zudem, dass der grundsätzliche Wunsch, zu verreisen, keineswegs bedeutet, dass die ÖsterreicherInnen der aktuellen Lage sorgenfrei und optimistisch gegenüberstehen, ganz im Gegenteil“, betont Schwabl. Mehr als 80% der Urlaubsfreudigen würden einen negativen Einfluss der Corona-Situation auf ihren Winterurlaub befürchtungen, beispielsweise durch strenge Corona-Maßnahmen oder Einschränkungen. Gut drei Viertel hätten Bedenken, dass die geplante Reise aufgrund der Pandemie gar nicht erst stattfinden kkönne. Zudem gelte eine Corona-Infektion im Urlaub durchaus als realistische Gefahr: Jeder Fünfte schätze diese als hoch ein, 35,2% würden die Möglichkeit, sich zu infizieren, zumindest nicht ganz ausschließen. Zum Vergleich: Das Risiko einer körperlichen Verletzung bei der Ausübung einer Wintersportart würden nur 14,6% als hoch einstufen. (red)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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