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Ungarn: grenzüberschreitende Projekte
Wie Ungarn touristisch betrachtet durch die Pandemie gekommen ist, welche Hausaufgaben erledigt wurden, warum grenzüberschreitenden Projekte gerade jetzt bedeutend sind – über diese und einige andere Themen hat Klara Wirth, Repräsentantin für Geschäftsentwicklung Österreich im Ungarischen Tourismusamt mit tip-online gesprochen.
Mit Anfang Februar hat Klara Wirth ihre neue Position beim Ungarischen Tourismusamt - für den Bereich b2b - angetreten, zuvor war sie jahrelang bei Kuoni im Incoming tätig. Ihr Ziel ist es nun, Ungarn als Reiseziel in Österreich mehr Präsenz einzuräumen. Nur zwei Stunden mit der Bahn entfernt liegt Budapest von Wien. Dennoch ist die ungarische Hauptstadt – ebenso wie große Teile des ganzen Landes – bei vielen Österreichern kaum bekannt.
Neue Strategien
Während der Pandemie ist der Tourismus von der Regierung unterstützt worden, nachdem die ausländischen Gäste ausgeblieben sind, habe man sich auf den Bereich der Digitalisierung fokussiert. Es wurden digitale Studienreisen in 17 Sprachen angeboten, zahlreiche Webinare durchgeführt. Von elf Tourismusdestinationen wurden jeweils ca. 15-minütige Filme – speziell für b2b – produziert, einsehbar auf der neuen b2b-Website unter visithungary.com/b2b. Zuletzt wurden einige Umstrukturierungen im Tourismusamt und eine neue Strategie bis 2030 festgelegt. Visit Hungary wurde als Tochtergesellschaft unter der Hungarian Tourism Agency aufgestellt, wo nun auch das Team für internationale B2B-Beziehungen angesiedelt sind.
Ungarn hat viel zu bieten
In Budapest gibt es viele Neuigkeiten, zudem wurden "Long Covid-Behandlungen" ausgearbeitet. Für Österreich ist Ost-Ungarn sehr interessant als nahes Fernziel, ein Exotikum ganz in der Nähe. Qualität statt Quantität lautet der Wunsch vieler Destinationen?
Ja, das ist eindeutig auch in Ungarn das Thema der neuen Strategie. Dafür werden aktuell die Unterkünfte kategorisiert, später sollen auch Restaurants dazu kommen. Um die Qualität weiter zu steigern, wird auch vermehrt in Ausbildung investiert. Das Image von Arbeit im Tourismus und im Gastgewerbe soll aufgewertet werden. Investiert wird hauptsächlich in die touristische Infrastruktur, besonders in Unterkünfte außerhalb der Hauptstadt, in den östlichen Landesteilen. Auch in Strandbäder und Thermen sowie neuerdings in Burgen und Schlösser soll vermehrt investiert werden. Die Tourismus-Strategie hat ihren Fokus bisher stark auf das Angebot gelegt, jetzt geht es verstärkt auch um die Nachfrage.
Und so erklärt Klara Wirth weiter: Ungarn gelte als Kurort-Macht, Budapest allein beheimatet drei Thermen, in Österreich besonders bekannt sind der Thermalsee in Hévíz sowie die Bäderstädte Bad Bük und Bad Sárvár. 2023 wird Veszprém-Balaton die europäische Kulturhauptstadt sein. Dennoch verfügt Ungarn abseits von Balaton, Thermalbädern und Budapest über viele, bisher kaum bekannte Attraktionen.
Ost-Ungarn ist so ein unentdeckter Schatz, der nach der Pandemie an Bedeutung gewinnen wird. Wir planen dafür Medien- und Studienreisen für die Reisebranche. Generell streben wir eine wesentlich engere Zusammenarbeit mit den österreichischen Veranstaltern als bisher an und wollen mit unserem vielfältigen Angebot wieder eine starke Präsenz in deren Programmen. Auch die grenzüberschreitenden Kooperationen und Netzwerke an der Donau, wie ARGE Straße der Kaiser und Könige werden auch an Bedeutung gewinnen.
Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe von tip. (red.)
INFO!
Die Durchimpfungsrate hat es Ungarn erlaubt hat, den Inlandstourismus mit 1. Mai wieder neu zu starten. Mit 23. Juni wurden die Schengen-Grenzen zu jedem Nachbarland mit Ausnahme der Ukraine aufgehoben und seit 1. Juli können Inhaber einer EU-Immunitätsbescheinigung (EU Green Pass), die am Landweg einreisen, uneingeschränkt und ohne Nachweis eines zusätzlichen Tests oder einer Quarantänepflicht wieder nach Ungarn kommen. Gleichzeitig ist auch eine weitere Stufe der Wiedereröffnung in Kraft getreten: Die Maskenpflicht ist an allen Orten im Innen- und Außenbereich - mit Ausnahme von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen – aufgehoben worden und Hotels, Strände, Restaurants sowie Bäder sind auch ohne einen Immunitätsnachweis wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
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Autor/in:
Sandra Zurek
Managing Director
Nach 10 Jahren ist Sandra Zurek zum Profi Reisen Verlag zurückgekehrt und zeichnet aktuell neben Vermarktung und Medienkooperationen auch für Redaktion verantwortlich.
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12 März 2025
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