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Scandlines kommt mit größtem Segelschiff zur Hanse Sail

Zum 30. Jubiläum der Rostocker Hanse Sail sind weit mehr als hundert Großsegler registriert. Die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines nimmt mit der Hybridfähre „Copenhagen“ das größte Schiff mit einem Segel – 170m lang, 25m breit und mit einem 30m hohen Rotorsegel ausgestattet - an der Hanse Sail teil.

Seit Mai 2020 ist das Rotorsegel auf der Copenhagen installiert. Das Rotorsegel der finnischen Firma Norsepower reduziere den CO2-Ausstoß der Hybridfähre signifikant um 4 bis 5% auf der Strecke zwischen Rostock und Gedser.

Knapp 100 Jahre Technologie

Nach fast 100 Jahren kehrt der Flettner-Rotor nach Norddeutschland zurück Die innovative Segeltechnik des Rotorsegels greife auf das nahezu 100 Jahre alte Konzept der Flettner-Rotortechnik zurück: Wenn der Wind auf den rotierenden Zylinder trifft, wird er auf der einen Seite beschleunigt und auf der anderen Seite des Körpers verlangsamt. Der Unterschied in der Windgeschwindigkeit führt zu einem Druckunterschied, der eine Kraft senkrecht zum Wind generiert – der sogenannte Magnus-Effekt. Dieser Effekt hilft dabei, das Schiff bei Seitenwind nach vorne zu bewegen, schreibt Scandlines in einer Presseaussendung.

Ingenieur Anton Flettner ließ bereits ab 1924 seine Erfindung des Flettner-Rotors testen: In Kiel baute er Schiffe zu Rotorseglern um und führte unzählige, sogar internationale Versuchs- und Demonstrationsfahrten durch. Leider setzen diese damals noch nicht durch, da sie als alleiniger Antrieb bei Windstille ungeeignet sind. So wurde diese Technik von Dampfmaschinen und Dieselmotoren verdrängt und geriet in Vergessenheit. Scandlines setze nun nach knapp einem Jahrhundert wieder auf die Effizienz von Flettners Erfindergeist: Das Norsepower Rotorsegel sei eine anwendungsreife, maritime Windtechnologie, für die auf der Scandlines-Route die optimalen Windbedingungen vorherrschen und damit der kommerzielle Nutzen auf der Hand liege, heißt es weiter.

Umweltfreundlicher Betrieb

Die Copenhagen punkte aber nicht nur mit seinem einmaligen Rotorsegel, sondern mit vielen weiteren Klimaschutzmaßnahmen: Sein Hybridsystem beinhalte, wie bei weiteren Scandlines-Schiffen, zusätzlich zu den Dieselgeneratoren auch einen Elektroantrieb. Ein Batteriepaket ergänze den Antrieb und könne überschüssige Energie direkt an Bord speichern und zu gegebener Zeit wieder für den Antrieb nutzen. Durch die Umstellung von traditionellen Dieselfähren auf modernste Hybridschiffe seien der Treibstoffverbrauch auf der Fährlinie erheblich reduziert und damit auch die CO²-Emissionen gesenkt worden. Im Vergleich zu den alten Schiffen werde heute pro transportiertem Pkw nur noch rund ein Drittel des Treibstoffes für die Fähre benötige.

Zusätzlich verwende die Fähre energiesparende aber auch geräuscharme Thruster, die geringeren Unterwasserlärm erzeugen. So werde die Tierwelt im Meer weniger gestört – worüber sich besonders die in der Ostsee wieder häufiger vorkommenden Schweinswale freuen würden. (red)


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