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AUA weiterhin in den Roten Zahlen
Die Corona-Krise hält Austrian Airlines auch im zweiten Quartal 2021 in Atem und beschert der Fluglinie ein dickes Minus. Auch die Halbjahresbilanz fiel deutlich negativ aus. Um auch weiterhin durch diese herausfordernde Zeit zu kommen, wird am Restrukturierungskurs festgehalten.
Um wettbewerbsfähig aus der Krise fliegen zu können, werde das restrukturierte Unternehmen etwa 20% kleiner sein, erklärte die Lufthansa-Tochter. Unter anderem deshalb müssten insgesamt 1.350 Vollzeitstellen gegenüber dem Vorkrisenniveau abgebaut werden. Rund 850 davon seien bereits durch natürliche Fluktuation erreicht. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ist der Personalstand per 30.6. schon um 9% von 6.756 auf 6.132 gesunken, im ersten Halbjahr 2019 zählte man noch 6.999 MitarbeiterInnen.
Die nun seit eineinhalb Jahren andauernde Coronapandemie wirke sich weiterhin negativ auf das Unternehmensergebnis von Austrian Airlines aus. Zu Ende des zweiten Quartals 2021 habe die rot-weiß-rote Airline lediglich rund 55% ihrer Vorkrisenkapazität anbieten können und erwirtschaftete daher ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Adjusted EBIT) von -95 Mio. EUR. Für das erste Halbjahr liege das Adjusted EBIT bei -201 Mio. EUR im Vergleich zu -235 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres (+14%). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, in dessen Frühjahr der Beginn der Pandemie fiel, sei die Passagierzahl um 44% auf knapp 1,1 Mio. gesunken, verglichen mit 2019 bedeute dies einen Rückgang um 83%, schreibt die Airline in der Presseaussendung zur Halbjahresbilanz. „Virusvarianten, die oft damit verbundenen Reiserestriktionen sowie die geringe Nachfrage nach Fern- und Geschäftsreisen bremsen die Erholung der Luftfahrtbranche. Die steigenden Buchungszahlen im Sommer verschaffen uns zwar etwas Luft, doch die Krise lässt uns noch lang nicht aufatmen“, so Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech anlässlich der Unternehmenszahlen zum ersten Halbjahr 2021.
Weniger Passagiere, kleinere Flotte
Die Passagierzahl der AUA ging im Halbjahr um 44% von 1,99 Mio. auf 1,11 Mio. zurück, verglichen mit 2019 (damals rund 6,7 Mio.) war das ein Rückgang um 83%. Die Zahl der AUA-Flüge sank um 31% auf 16.286 - zwei Jahre davor waren es noch 66.419 gewesen. Die angebotenen Sitzkilometer schrumpften binnen Jahresfrist um 37% auf 2,91 Mrd., die verkauften Sitzkilometer halbierten sich sogar auf 1,54 Mrd. (-51%). Der Sitzladefaktor ging auf 53,1% (68,1%) zurück. Ende des zweiten Quartals haben die Austrian Airlines lediglich 55% ihrer Kapazität von vor der Krise angeboten. Die Flotte der rot-weiß-roten Airline verkleinerte sich aufgrund der Redimensionierung im Halbjahresvergleich auf 73 Flugzeuge (1. Halbjahr 2020: 85). Einen großen Teil der ausgeflotteten Maschinen machte dabei die Verabschiedung der Dash-Flieger aus dem Flottenportfolio von Austrian Airlines aus. Darüber hinaus verließen bereits zwei Boeing 767-Langstreckenflugzeuge die Flotte der AUA, eine dritte soll im Laufe des Jahres folgen.
Sommergeschäft sichert stabile Liquiditätssituation
Um der erhöhten Nachfrage im touristischen Segment auf der Kurz- und Mittelstrecke entsprechen zu können, habe Austrian Airlines die Destinationsvielfalt im Sommerflugplan 2021 schrittweise auf über 100 Ziele angehoben. Steigende Buchungseingänge zum Ende des ersten Halbjahres, die Kurzarbeitsförderung sowie die wirkungsvollen Modernisierungsmaßnahmen würde eine weiterhin stabile Liquiditätssituation ermöglichen, die das Unternehmen auf Kurs halte. „Nach wie vor lässt sich leider kein Ende der Pandemie absehen. Unsere hohe Anpassungsfähigkeit und die konsequente Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen zeigen aber, dass es möglich ist, das Unternehmen erfolgreich durch die Krise zu fliegen“, kommentiert AUA-CEO Alexis von Hoensbroech. Erfreulich sei auch das am 14. Juni 2021 verkündete Urteil des Europäischen Gerichts, so die AUA. Mit diesem wurde die Klage von Ryanair und Laudamotion gegen die Staatshilfe für Austrian Airlines abgewiesen und die Beihilfe der Republik Österreich in Höhe von 150 Mio. EUR für unionsrechtskonform erklärt.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2021
Vor allem der Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 zeige, dass das Unternehmen trotz der zuletzt deutlich gestiegenen Nachfrage nach wie vor von einer Normalsituation entfernt sei. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der anhaltenden Pandemie würden auch Prognosen für eine Rückkehr von Geschäfts- und Fernreisen schwierig machen. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Auswirkungen der Pandemie noch weit ins Jahr 2022 oder länger deutlich spürbar bleiben werden. Bestehende Ungewissheiten, die sich auch im kurzfristigen Buchungsverhalten der Fluggäste zeigen, würden sich auch im Gesamtjahresergebnis widerspiegeln, so die Airline. (APA/red)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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