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Skisaison startet trotz Lockdown

Die meisten großen Skigebiete wollen trotz Lockdown regulär - mit entsprechenden Maßnahmen wie 2G und FFP2-Maskenpflicht -  in die Saison starten.

Seit dem Wochenende ist klar, dass Seilbahnen auch von Skiurlaubern genutzt werden dürfen, wenn sie geimpft oder genesen sind. Während einige Skigebiete bereits angekündigt haben, mit entsprechenden Maßnahmen wie 2G und FFP2-Maskenpflicht regulär in die Wintersaison zu starten, herrscht bei anderen zum Teil noch Unschlüssigkeit darüber, ob der Saisonstart schon während des Lockdowns oder erst nach dem 12. Dezember erfolgen soll.

Nachdem nun klar ist, dass im Lockdown die Seilbahnen nicht nur aus beruflichen Gründen oder zur Deckung persönlicher Bedürfnisse benützt werden dürfen, sondern auch von Skifahrern, wünsche sich die Seilbahn-Wirtschaft, dass auch die Skihütten offen halten dürfen. Der Obmann des Fachverbands der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Franz Hörl, argumentierte im "Ö1 Journal um acht" des ORF-Radios auch mit Sicherheitsgründen. "Sollte es so sein, dass Seilbahnen fahren müssen, dann ist natürlich die Frage noch zu bewerten: Was ist mit der Berggastronomie? Weil die Take-Away-Lösung des letzten Jahres wurde ja vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben, also die kann ja nicht mehr gelten", sagte Hörl. "Und es ist natürlich nach wie vor eine Frage der Sicherheit auch, nicht, weil wenn das Wetter umschlägt und Sie befördern weiter auf 2.500, 3.000 Meter auf den Gletscher, dann ist das natürlich auch, geht das an die Gefährdung der Skifahrer heran, wenn man nachher nicht die Möglichkeit hat, dass man dort auch eine Infrastruktur in Form der Gastronomie zur Verfügung stellt." 

Welche Skigebiete starten:

Niederösterreich:

In Niederösterreichs Skigebieten war die Lage am Montag in Schwebe. Ein exakter Termin für den Saisonstart stand noch in keiner Region fest. "Die Vorbereitungen auf die heurige Wintersaison laufen, größtenteils ist aber die Beschneiung noch ausständig. Außerdem prüfen wir die Auswirkungen der 5. Covid-19-Notmaßnahmenverordnung, koordinieren uns zwischen den Skigebieten", so Michael Reichl, Vorsitzender der Fachvertretung Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Niederösterreich

Auf laufende koordinierende Gespräche verwies auch Nazar Nydza, der Geschäftsführer der Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen GmbH. Der Semmering war bereits während des dritten Lockdowns zu Jahresbeginn von Freizeitsportlern regelrecht gestürmt worden, was u.a. zu Warteschlangen und vollen Parkplätzen geführt hatte. Wenn es die Wetterprognosen zulassen, könnte bereits in der kommenden Woche voll beschneit werden, blickte Nydza voraus. Das bestehende Covid-Präventionskonzept werde angepasst, weiters bestehe die Hoffnung, "dass der Gast mithilft und sich an die Verordnung hält".

Festgelegt wurde der Zeitpunkt für den Saisonstart bereits bei der Rax-Seilbahn, die derzeit in Revision ist. Reichl nannte diesbezüglich den 4. Dezember. Die Rax-Seilbahn erschließt jedoch kein Skigebiet sondern eine Wanderregion, die etwa auch mit Schneeschuhen genutzt werden kann. 

Tirol:

In Tirol zeigte sich kein einhelliges Bild, ob aufgesperrt wird oder nicht. In Ischgl - wo in der vergangenen Saison die Lifte zur Gänze still standen - will man diese Woche eine Entscheidung treffen, sagte Silvrettaseilbahn AG-Vorstand Günther Zangerl der APA. Am Pitztaler Gletscher und am Arlberg war das weitere Vorgehen ebenso noch offen. In Sölden, am Hintertuxer Gletscher im Zillertal und am Kaunertaler Gletscher wird während des Lockdowns nicht aufgesperrt. Dagegen wird der Stubaier Gletscher mit eingeschränktem Betrieb Skifahrern zur Verfügung stehen. Auch in Kitzbühel heißt es "Piste frei" - sofern die Schneeverhältnisse es erlauben. In der Axamer Lizum nahe Innsbruck wird der Skibetrieb am 3. Dezember mit einer Woche Verspätung der Betrieb aufnehmen.

Salzburg:

In Salzburg haben sich Seilbahnunternehmer gegenüber der APA überrascht gezeigt, dass Lifte während des Lockdowns geöffnet sein dürfen und Skifahren möglich ist. Falls es genug Schnee gibt und die Temperaturen eine technische Beschneiung zulassen, planen vor allem größere Skigebiete den Saisonstart im Lockdown. Das Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn, das nur heute, Montag, wegen des angekündigten Lockdowns geschlossen hat, nimmt morgen wieder den Betrieb auf.

"Bis gestern war nicht klar, ob wir die gleiche Regelung haben wie im Vorjahr, als wir am 24. Dezember die Lifte aufsperren durften - das haben wir damals auch nicht erwartet", sagte Erich Egger, Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft. Die Seilbahnen würden nun wie geplant in die Saison starten. Falls man sehe, dass keine oder zu wenig Gäste kommen, "werden wir die Situation neu bewerten müssen".

Kärnten:

In Kärnten dürften die großen Skigebiete samt und sonders regulär in die Wintersaison starten. Der Fachgruppenobmann der Kärntner Seilbahnen, Manuel Kapeller-Hopfgartner, sagte am Montag auf APA-Anfrage, dass "sein" Skigebiet, die Gerlitze, ganz normal am 3. Dezember aufsperren werde. "Ich gehe davon aus, dass die Turracher Höhe, das Nassfeld, der Katschberg und Bad Kleinkirchheim ebenfalls heute Nacht mit dem Beschneien beginnen werden." Am Mölltaler Gletscher, wo aufgrund der Einschränkungen der Skibetrieb eingestellt worden war, fahren die Lifte ab Dienstag wieder, die Gastronomie öffnet ebenfalls auf Take-away-Basis. Kapeller-Hopfgartner wies darauf hin, dass es bei den Seilbahnen laut einem AGES-Bericht keine Ansteckungen gegeben habe. Zudem seien Seilbahnen öffentliche Verkehrsmittel und hätten eine Betriebspflicht.

Steiermark:

Die Sprecherin der steirischen Planai-Hochwurzen-Bahnen sagte am Montag auf APA-Nachfrage, dass der Skibetrieb am Dachstein-Gletscher trotz Lockdowns weitergeführt wird. Allerdings mit den bekannten Maßnahmen wie 2G und FFP2-Maske in der Gondel hinauf zum Gletscher. Geplant ist der Betrieb täglich bis 5. Dezember, dann findet die jährliche Revision statt. Auf der Planai war bisher die Märchenwiese schon ein paar Tage als Piste befahrbar. Am Freitag soll diese auch wieder öffnen. Wenn es die Witterungsbedingungen zulassen, sollen auch weitere Pisten geöffnet werden. Ob der Betrieb auf der Planai im Lockdown nur an gewissen Tagen oder wie am Gletscher täglich geboten wird, sei noch offen, soll sich aber in den kommenden Tagen klären.

Vorarlberg:

In manchen Vorarlberger Skigebieten herrschte am Montag noch Unschlüssigkeit darüber, ob der Saisonstart während des Lockdowns bis 12. Dezember oder erst danach erfolgen wird. In der nobelsten Destination - am Arlberg - herrschte aber Klarheit: "Liebe Gäste, aufgrund der bundesweiten Verordnung ist der Saisonstart verschoben und findet nicht vor dem 13. Dezember statt", hieß es in Lech am Arlberg. Im Montafon hingegen hat die Saison bereits am 12. November begonnen - im Skigebietsteil Hochjoch laufen drei Anlagen im Wochenendbetrieb. Das werde man so fortführen, erklärte Marketing-Leiterin Annika Hartmann für das Skigebiet Silvretta Montafon auf APA-Anfrage. Wann man in den durchgehenden Betrieb wechseln werde, könne man heute noch nicht sagen. In den meisten Skigebieten des Bregenzerwalds dürfte die Tendenz bezüglich des Saisonstarts eher in Richtung Mitte Dezember gehen. Die Fachgruppe der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer mahnte die Politik: "Es ist jetzt Punkt zwölf. Noch besteht die Chance, die Saison zu retten." Dafür müssten aber etwa Maßnahmen gesetzt werden, um die Impfquote im Land zu steigern. "Wir haben Angst vor einem Winter wie 2020/21", so Fachgruppen-Obmann Andreas Gapp.

Oberösterreich:

In Oberösterreichs Skigebieten will man wie geplant in die Wintersaison starten, ergab ein Rundruf der APA. Die Bergbahnen Hinterstoder und Wurzeralm (Hiwu) will man so früh wie möglich aufsperren, sagte Vorstandsdirektor Helmut Holzinger. Laut Wetterprognose - ab Freitag ist ein Kälteeinbruch vorhergesagt - könnte dies der 8. Dezember sein. Voraussichtlich wird zuerst Hinterstoder bis zur Mittelstation in Betrieb gehen, die Wurzeralm eher eine Woche später. In den Familienskigebieten wie dem Hochficht ist der Start - wenn es die Schneelage zulässt - für den 4. Dezember vorgesehen. Am Kaasberg soll es am 11. Dezember losgehen.

Viel mehr zu schaffen macht Holzinger angesichts des Lockdowns und der Reisewarnungen für Österreich die "Unsicherheit für die Gastronomie und Hotellerie". Denn eine zweite Saison "ohne die Dienstleistungskette" in den Skigebieten würde bedeuten, dass es für die Bergbahnen "wirtschaftlich eng" werde. "Die Vollbremsung schmerzt furchtbar", meinte der Hiwu-Chef. (APA / red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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