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Studie zu den positiven Auswirkungen von Reisen
Wie eine Studie der Modul University Vienna zeigt, sind die substanziellen Erfahrungen die ÖsterreicherInnen während ihrer Freizeitreisen machen, für das Wohlbefinden im Alltag von großer Bedeutung.
Die Anfang 2020 ausgebrochene COVID-19 Pandemie hatte noch nie dagewesene Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Gesellschaft zur Folge. Die vielerorts verhängten Lockdowns führten zu sozialer Isolation, finanziellen Sorgen, Unsicherheiten in Bezug auf die Wohnsituation sowie zu einer Verschlechterung des allgemeinen Gemütszustands. Ausschlaggebend waren unter anderem auch verstärkte Mobilitätseinschränkungen, die Reisen größtenteils unmöglich machten.
Die Modul University Vienna hat in diesem Zusammenhang untersucht, inwiefern Freizeitreisen zum psychosozialen Wohlbefinden der österreichischen Bevölkerung beitragen.
Die Bedeutung von Freizeitreisen
Prof. Ivo Ponocny von der Modul University Vienna hat gemeinsam mit seinem ehemaligen Kollegen Andreas Zins eine aufschlussreiche Studie über die Bedeutung von Freizeitreisen für das psychosoziale Wohlbefinden der ÖsterreicherInnen vor der Pandemie veröffentlicht. In mehr als 500 qualitativen Interviews wurden den TeilnehmerInnen unterschiedlichste Fragen rund um das Thema Lebensqualität gestellt.
Das Ergebnis: Freizeittourismus und damit verbundene Urlaubsreisen spielen eine bedeutende Rolle im Wohlbefinden unserer Gesellschaft. In ganzen 75% der Fälle erwähnten die Befragten, dass sie Reisen mit einer oder mehreren Facetten des psychosozialen Wohlbefindens in Verbindung bringen. Die Mehrheit von etwa 80% der Bevölkerung in Österreich war vor der Pandemie gewohnt, mindestens eine Freizeitreise pro Jahr zu unternehmen.
Erkenntnis: Was im Urlaub wirklich zählt
Trotz der oft nur kurzlebigen Veränderung des subjektiven Wohlbefindens auf Reisen bleiben entsprechende Erinnerungen bei vielen Menschen meist langfristig im Gedächtnis. Sie spielen demnach eine spürbare Rolle in deren ganzheitlichem Lebensgefühl, erklärt Ponocny: „Die einzelnen Beweggründe, die die Befragten hinsichtlich ihrer Reisegewohnheiten angaben, waren grundsätzlich sehr unterschiedlich.
Unsere Daten deuten allerdings darauf hin, dass aus der Perspektive des langfristigen Wohlbefindens Aspekte wie Luxus und Top-Service weniger erinnerungswürdig erscheinen als beispielsweise die Erweiterung des eigenen Horizonts, der Einblick in verschiedene Kulturen oder auch das Knüpfen neuer Kontakte.”
Umdenken in der Tourismusbranche gefragt
Im Zusammenhang mit den individuellen Erfahrungen der Reisenden ist insbesondere die Tourismusbranche selbst gefordert. Sie muss neue Paradigmen für Freizeitreisen entwickeln und Angebote entsprechend anpassen. Hier braucht es laut Ponocny künftig einen klaren Fokus auf die wesentlichen Dinge: „Insbesondere angesichts möglicher zukünftiger Reisebeschränkungen könnte es für die Tourismusindustrie oder Teile davon von Vorteil sein, sich auf solche substanziellen Erfahrungen zu konzentrieren, die Reisende besonders gut in ihr weiteres Leben mitnehmen können.”
Über Ivo Ponocny
Ivo Ponocny ist Professor an der School for Sustainability, Governance, and Methods an der MODUL University Vienna. Er begann seine Karriere am Institut für Psychologie an der Universität Wien, wo er Goodness-Of-Fit-Tests für das Rasch-Modell entwickelte, für die er mit dem Gustav A. Lienert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie ausgezeichnet wurde. Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf der Lebensqualität, ihren Triebkräften und ihrer Bewertung. Nach einer Tätigkeit bei der Statistik Austria, wo er die Abteilung "Sozialstatistik und Bildung" und später "Wissenschaft, Technologie und Bildung" leitete, wechselte er im September 2007 zur MODUL University Vienna. (red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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