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Lufthansa vs. Piloten: Erneute Tarifverhandlungen
Nachdem die LH-Piloten gestern Abend einen mehrtägigen Ausstand ab Mittwoch ankündigten, soll bereits heute neu verhandelt werden. Zeitgleich droht die Lufthansa nun mit einem massiven Personalabbau.
Vor der Drohkulisse einer zweiten Streikwelle nehmen die AUA-Mutter und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit noch einen Anlauf zur Lösung des Konflikts. So treffen sich die Lufthansa und die Piloten-Gewerkschaft bereits am heutigen Dienstag zu neuen Verhandlungen, wie beide Seiten in der Früh bestätigten. Die VC hatte in der Nacht eine zweite Streikwelle ab Mittwoch angekündigt, die nur durch ein "ernstzunehmendes Angebot" von Lufthansa verhindert werden könne. Unterdessen kündigte die Airline an, massiv Personal aufbauen zu wollen.
Piloten kündigen Streik ab Mittwoch an
Dem neuerlichen Streikaufruf zufolge sollen die Abflüge der Lufthansa-Passagiermaschinen aus Deutschland am Mittwoch und Donnerstag bestreikt werden. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo war der Streik von Mittwoch bis Freitag geplant.
Aus rechtlichen Gründen könne die VC nur Arbeitnehmer in Deutschland zum Arbeitskampf aufrufen. Die Tochtergesellschaften Eurowings, Lufthansa Cityline und Eurowings Discover sind daher in keinem Fall von dem Arbeitskampf betroffen.
Lufthansa will Personal aufbauen
Inmitten des laufenden Streits gab der Konzern Pläne für einen massiven Personalaufbau bekannt. "Fast 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir bis Ende nächsten Jahres einstellen, das heißt ganz grob 1.000 Mitarbeiter pro Monat", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei einem Pressegespräch am Montagabend. Dabei handle es sich um 12.000 ganz neue Beschäftigte und rund 8.000, die als Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter eingestellt werden sollen. Begründet wurde das mit dem Abflauen der Coronakrise.
Während der Pandemie, die den Luftverkehr weltweit lange lähmte, war die Airline-Gruppe von knapp 140.000 auf rund 100.000 Beschäftigte geschrumpft. An manchen Stellen war zu viel Personal abgebaut worden, was zu generellen Problemen im Betriebsablauf in diesem Sommer aufgrund von Personalmangel führte. Doch die Lage habe sich nach den "dunklen Stunden im Juli" stabilisiert, wenn auch die Pünktlichkeitsquote mit nur zwei Dritteln der Flüge noch nicht hinnehmbar sei.
Mit Blick auf den Tarifstreit beschwor der Lufthansa-Chef "im Interesse aller ein Miteinander, das ohne die zahlreichen Tarifkonflikte auskommt". In Zeiten erhöhter Inflation sei eine deutliche Vergütungserhöhung nach Ansicht des Vorstands absolut angemessen, vor allem in den unteren Vergütungsgruppen. Wie beim Abschluss mit der Gewerkschaft Verdi für das Bodenpersonal habe die Airline deshalb auch den Piloten stärkere Gehaltserhöhungen in den niedrigen Tarifgruppen angeboten. (APA / Red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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