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SiteMinder-Studie: Reiseverhalten der jungen Generation

Der "Changing Traveller Report 2022" von SiteMinder, für den Antworten von mehr als 8.000 Reisenden weltweit analysiert wurden, zeigt, dass die nächste Generation, die sogenannte Generation Z (18-25 Jahre), anders reist als die älteren Generationen, und wie dies das Reisen in den kommenden Jahren prägen wird.

Wie sieht die Zukunft des Reisens aus? Die junge Generation, die sogenannte GenZ, zeigt mit ihren Reisevorlieben schon heute, wie künftig Reisen geplant und gebucht werden und was das Reisen von morgen ausmacht. SiteMinder, die Hotel-Commerce-Plattform für die Hotelerie weltweit, hat für den Changing Traveller Report 2022 global über 8.000 Reisende befragt und nun die Antworten der jungen Generation ausgewertet und analysiert.

Die Reise beginnt digital

Wie die Studie von SiteMinder zeigt, fängt die Reise für Gäste der Generation Z häufig auf den Sozialen Medien an: Mehr als 60% gaben an, bei der Urlaubsplanung von Social Media beeinflusst worden zu sein. Außerdem bestehe bei ihnen eine 74% größere Chance, gegenüber anderen Zielgruppen, dass auch schon die Recherche auf den sozialen Plattformen startet. Außerdem gaben rund 59% der Teilnehmer an, dass gute Gastbewertungen auf einer Website für sie wichtig sind, im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 50%. Weiters gaben über 40% der Befragten an ihren Urlaub über Online-Reiseportale zu buchen - der Unterschied zu anderen Zielgruppen (37%) ist dabei allerdings nur gering. 

Clemens Fisch, Regional Director DACH & EMEA bei SiteMinder, bewertet die Ergebnisse des neuen Changing Traveler Reports 2022 und gibt Tipps, wie Hoteliers das Reiseverhalten für sich nutzen können: „Ein Schlüssel, um die Aufmerksamkeit der Gen Z Reisenden zu gewinnen, ist eine starke Online-Präsenz: 80% zeigen sich offen für gezielte Onlinewerbung. Das bedeutet für Hoteliers, dass Online-Verkaufsmöglichkeiten über mehrere Kanäle und die Metasuche als Verkaufskanal genutzt werden sollten, um jüngere Reisende zu erreichen.”

Unterkunft, Dienstleitungen & Technologien 

Bei der Analyse der Ergebnisse zur bevorzugten Unterkunft, zeigten sich keine großen Differenzen zwischen der "Gen Z" verglichen mit dem Durchschnitt anderer Altersgruppen. Allgemein lässt sich hier feststellen, dass kleinere Unterkünfte etwas beliebter sind als Luxushotels und großen Resorts: B&Bs (12% vs. ∅ 11%), Campingplätze (10% vs. ∅ 8%) und Ferienwohnungen (21% vs. ∅ 18%), Luxushotels (11% vs. ∅ 14%) und große Ketten/Resorts (14% vs. ∅ 22%).

Wie der Changing Traveller Report außerdem zeigt, ist die Bereitschaft der Generation Z, zusätzlich Geld für weitere Dienstleistungen zu bezahlen, mit über 90% sehr hoch. Aber auch Dinge wie "Technologischer Einsatz", wo er effizient ist - wie beispielsweise ein automatischer Check-In, wird von 65% der Gen Z-Reisenden für gut befunden. Bei den älteren Generationen sind das nur 55%. Außerdem seien die Jüngeren dem Einsatz von Robotern oder Künstlicher Intelligenz in Hotels, laut Studienergebnissen etwas aufgeschlossener - 18% vs. 14%.

Fast 50% planen Art von "Workation"

Rund 49% der Gen Z Befragten gaben an, auf ihrer nächsten Reise auch arbeiten zu wollen. Arbeit und Urlaub miteinander zu verbinden, planen dagegen nur 37% der älteren Generationen ein.  

Da eine Workation durchaus länger als ein reiner Urlaub dauern kann, ist der Preis für 40% der Generation Z entscheidend. Spezielle Angebotsraten für längere Aufenthalte können somit für die Wahl der Unterkunft ausschlaggebend sein. Die drei wichtigsten Kriterien, die man der Gen Z für einen Bleisure-Trip bieten sollte, sind, so Fisch: "Schnelles und kostenfreies Internet (55%), inkludiertes Frühstück (28%) und einen dafür ausgelegten Arbeitsbereich gern mit Aussicht (28%). Weniger ausschlaggebend für die Buchung sind hingegen ein Pool (18%) oder ein Spa-Bereich (16%)".

Post-Pandemie-Reisen

Der Wunsch, den best value aus seinem Urlaub herauszuziehen, scheint nach der Pandemie deutlich gestiegen zu sein. Die Erwartungshaltung gegenüber Dienstleistungen wie beispielsweise Zimmerservice, Reinigungsdienst und Rezeption sind bei 65% der jungen Generation höher oder viel höher für die nächste Reise, im Vergleich zu 60,27% der restlichen Befragten. Fast zwei Drittel der Gen Z Reisewilligen sind bereit, sich mehr Zeit beim Vergleichen von Angeboten zu nehmen (∅ 53%). Die Möglichkeit, Reisen flexibel zu verschieben oder kostenfrei zu stornieren, wird beinahe gleichermaßen 81% vs. ∅ 79% geschätzt.

Fazit: Digital und trotzdem persönlich

Es lohnt sich für Anbieter von Unterkünften und Hoteliers in eine starke Online-Präsenz zu investieren. Die Zukunft des Reisens startet für immer mehr Menschen im Digitalen. Inspiration, Buchung, Bezahlung und Check-In sind dabei die Grundpfeiler. Nach dem Aufenthalt schätzt die Mehrheit der Gen Z (63% vs. ∅ 54%) es, wenn sie personalisierte Angebote des Anbieters zugesendet bekommt. Dennoch sollte man nie den Wert des persönlichen Kontakts außer Acht lassen, wenn der Gast vor Ort angekommen ist. Das Bedürfnis, im Urlaub umsorgt zu werden, ist gestiegen und dicht verknüpft mit der Erwartung, eine erfüllte Zeit zu verbringen. Das zeigt die Analyse der SiteMinder-Daten des Check-in-Prozesses: Obwohl 65% der Gen Z-Reisenden angaben, dass sie bei ihrer nächsten Reise einen schnelleren, automatisierten Check-in bevorzugen würden, schätzen über 90% die Anwesenheit von Personal vor Ort.

Clemens Fisch gibt folgende Empfehlung: „Das Erlebnis als Gast hat für Reisende nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Wenn die Mitarbeiter die Zeit und die Freiheit haben, sich persönlich um die Gäste zu kümmern, können sie ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt bereiten. Anpassungen an die nächste Generation sind Anpassungen an die Zukunft.“

Über den Changing Traveller Report 2022: SiteMinder hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Kantar global über 8.000 Menschen in 10 Ländern (Australien, China, Frankreich, Deutschland, Indonesien, Italien, Spanien, Thailand, Großbritannien und die USA) zu ihren Reiseplänen und -Vorlieben befragt. (red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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