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FH Frankfurt: Fraport übernimmt Sicherheitskontrollen

Der Flughafen-Betreiber Fraport wird die Passagierkontrollen ab 2023 selbst organisieren. Die Ziele der Aufgaben-Übernahme: Kürzere Warteschlangen und effektivere Abläufe.

Frankfurts Flughafen-Chef Stefan Schulte habe lange dafür gekämpft, zum Jahreswechsel soll es nun so weit sein: Der Flughafenbetreiber Fraport übernimmt als erster deutschlandweit von der Bundespolizei die Regie bei den Passagier- und Handgepäckkontrollen. Erklärte Ziele sind schnellere und effektivere Abläufe an den Kontrollspuren, geringere Wartezeiten für die Fluggäste und letztlich eine größere Verlässlichkeit des gesamten Luftverkehrssystems.

Wartezeiten sind deutschlandweites Problem 

Airlines wie auch die anderen Flughäfen schauen mit großem Interesse auf das Frankfurter Modell, wie die Verbände ADV und BDL versichern. Denn selbst im noch vergleichsweise verkehrsarmen Flugsommer 2022 haben sich die von der Bundespolizei organisierten Fluggastkontrollen insbesondere in Köln, Düsseldorf und Berlin als Nadelöhre erwiesen. Am Frankfurter Flughafen blieben die Wartezeiten zwar meist im Rahmen, dennoch musste der Betrieb wegen der knappen Bodenverkehrsdienstleister künstlich begrenzt werden.

Frankfurt wie auch andere deutsche Flughäfen waren schon vor Corona beim Tempo der Kontrollen im europäischen Vergleich stark ins Hintertreffen geraten. Mit 80 Passagieren pro Stunde schafften die veralteten Frankfurter Linien nicht einmal die Hälfte des Durchsatzes an Passagieren, wie er beispielsweise in Amsterdam erreicht wurde. Die letztlich von den Passagieren über eine Gebühr zu finanzierenden Kosten waren entsprechend hoch.

Kürzere Schlangen & Wartezeiten

Die Arbeit an den Kontrollspuren werden auch nach der Re-Organisation private Sicherheitsdienstleister erledigen. Die Unternehmen hoffen auf eine bessere Organisation der Abläufe und weniger Informationsverluste, wie die Sprecherin des Branchenverbandes BDLS, Silke Zöller, sagt. "Die Fraport ist einfach näher dran und kann die verschiedenen Informationen etwa aus dem Flugplan besser bündeln." 

Wie tip-online.at bereits berichtete, hat Fraport zudem neue Technik für die Sicherheitskontrolle bestellt: Im ersten Quartal des Jahres sollen sieben neuartige CT-Scanner in den Dienst gestellt werden, bei denen Flüssigkeiten und elektronische Geräte nicht mehr aus dem Handgepäck genommen werden müssen. Damit soll die Wartezeit ebenfalls deutlich reduziert werden. 

Bundespolizei überwacht Kontrollverfahren

Dass letztlich trotz allen "Profitdenkens" keine Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden, ist das erklärte Ziel der Bundespolizei, die weiterhin über das gesamte Kontrollverfahren wacht. Das Bundesinnenministerium und damit vor Ort die Bundespolizei bleibt als oberste Luftsicherheitsbehörde verantwortlich für alle luftsicherheitsrelevanten Fragestellungen. Es legt konkrete Vorgaben für die Art der Kontrollmaßnahmen und die dabei eingesetzten Geräte fest. Das Personal der beauftragten Sicherheitsfirmen führt die Kontrollen im Auftrag der Fraport durch, aber weiter nach den Richtlinien des Bundes und unter Aufsicht der Bundespolizei. Auch die Fraport ist mit den hoheitlichen Aufgaben nur "beliehen", der Staat kann also im Zweifel jederzeit die Organisation wieder an sich ziehen. Dem Vernehmen nach "gewinnt" die Bundespolizei am Flughafen mit der Reform rund 30 Beamte, die bislang mit dem Management der privaten Dienstleister beschäftigt waren. Die Beamten stehen künftig für andere polizeiliche Aufgaben zur Verfügung. (APA / dpa / red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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