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Saudi-Arabien: Mega-Projekte der Superlative vor Umsetzung

Nicht weniger als 100 Mrd. USD sollen in den nächsten Jahren in Saudi-Arabiens Luftfahrtsektor investiert werden. Schlüsselprojekte sind die neue Airline Riyadh International Airlines (kurz RIA) und der ebenfalls neue King Salman International Airport der saudischen Hauptstadt.

Was Mega-Projekte anbelangt scheint zur Zeit Saudi-Arabien gegenüber den Golfstaaten die Nase vorn zu haben. Im Mittelpunkt stehen der Luftfahrtsektor und der Tourismus. Erst 2018 hat sich das Land für internationale Reisende geöffnet. Aktuell zählt das Königreich vier Mio. Besucher im Jahr. Im Rahmen der Vision 2030 sollen die Zahlen bis dorthin auf 30 Mio. gesteigert werden. Ein Schlüssel dafür sind Projekte wie Neom mit der futuristischen Stadt „The Line“. Darum herum ist viel neue touristische Infrastruktur geplant, beispielsweise das Luxus Resort Sindalah am Roten Meer.

RIA geht an den Start

Bereits in den Startlöchern befindet sich die neue Fluglinie RIA. Praktisch täglich wird ein Großauftrag für neue Flugzeuge erwartet. Dem Vernehmen nach soll es sich um den Airbus A350 Langstreckenjet handeln. Aber auch Boeing mischt bei diesem Poker noch mit. Für die beiden großen Flugzeughersteller eröffnen sich mit einem Auftrag neue Perspektiven, ist es doch das erklärte Ziel von RIA, den lokalen Mitbewerbern Emirates, Etihad und Qatar Airways den Rang abzulaufen. Aktuell verfügt Emirates als größte Golffluglinie über 264 Großraumflugzeuge und zählte im Vorjahr 19,6 Mio. Passagiere. Eine steile Vorlage, die sich RIA offensichtlich zum Ziel gesetzt hat, mittelfristig zu erreichen.

Und auch ein neuer Flughafen für die Hauptstadt steht auf der Agenda. Der King Salman International Airport soll schon 2030 über eine Kapazität von 120 Mio. Passagieren verfügen. Im Endausbau ist er für 185 Mio. Reisende konzipiert. Das renommierte britische Architekturbüro Foster und Partners zeichnet für die Planung verantwortlich. Bereits begonnen mit den Bauarbeiten wurde der ebenfalls von diesem Architektenbüro konzipierte neue Red Sea International Airport. Der Flughafen soll schon Ende dieses Jahres eröffnen und ist vorerst für eine Mio. Passagiere ausgelegt. Gleichzeitig entstehen dort 50 neue Hotels.

Flugzeuge als Mangelware 

Ein Schlüsselfaktur für das geplante rasche Wachstum der neuen saudischen Fluglinie wird aber die Verfügbarkeit von Flugzeugen sein. Nach den schwierigen Pandemiejahren ist die Nachfrage nach Flugreisen groß und dementsprechend prall gefüllt sind die Auftragsbücher der Hersteller. Erst dieser Tage hat der neue Air India Eigentümer, die Tata-Gruppe, einen Großauftrag sowohl bei Airbus als auch bei Boeing platziert. Airbus freut sich über 250 Bestellungen, darunter 40 A350 Langstreckenjets, während Air India bei Boeing 290 Flugzeuge (inklusive Optionen) bestellt hat, darunter bis zu 50 Langstreckenjets der Baureihen 787 und 777. Es wird daher wohl noch einige Jahre dauern, bis die neue Fluglinie eine kritische Größe erreicht hat, um den etablierten Golf-Carriern ernsthaft Konkurrenz machen zu können. Die Ambition ist aber auf jeden Fall vorhanden. (red) 


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Autor/in:

Christian Pöchhacker ist nach Jahren in der Finanzbranche in das Redaktionsteam des Profi Reisen Verlages zurückgekehrt. Als freier Mitarbeiter liegt sein Fokus auf dem Bereich Luftfahrt.





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