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Deutschland: 2022 deutliche Erholung des Incoming-Tourismus
Wie eine aktuelle Studien im Auftrag der DZT bestätigt, verzeichnete das Reiseland Deutschland 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen post Corona eine dynamisch wachsende Nachfrage.
„In den ersten beiden Pandemiejahren waren viele Reisende weltweit bevorzugt im eigenen Land unterwegs. 2022 können wir bereits eine deutliche Erholung der internationalen Reisen aus Europa und den USA verzeichnen, an denen auch der deutsche Incoming-Tourismus partizipierte. Erfreulich ist die Entwicklung bei den Reisen der Europäer weltweit: Hier liegt Deutschland im Ranking der beliebtesten Destinationen auch im schwierigen Jahr 2022 erneut auf Platz 2 nach Spanien", so Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT.
Und auch 2023 steige die Nachfrage weiter an. "Mit digitalen Innovationen und dem Fokus auf einen nachhaltigeren Tourismus bauen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Reiselandes Deutschland 2023 weiter aus. Diese Strategie wird sowohl vom Kunden als auch von der internationalen Reiseindustrie positiv wahrgenommen", so Hedorfer weiter.
Bilanz 2022
Incoming-Entwicklung weiter mit Aufwärtstrend
Die Zahl der internationalen Übernachtungen in Deutschland stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2022 im Vorjahresvergleich um 120% von 31,0 auf 68,1 Mio. Damit erreichen die Ausländerübernachtungen 76% des Rekordniveaus von 2019.
Die Niederlande führen das Ranking der europäischen Quellmärkte dabei mit 10,3 Mio. Übernachtungen an, zugleich ist Deutschland wieder das beliebteste Auslandsreiseziel der Niederländer. Auf Platz 2 folgt die Schweiz mit 5,8 Mio. Übernachtungen. Österreich steht mit 3,6 Mio. Übernachtungen auf dem dritten Platz. Mit geringem Abstand folgt Polen auf Platz 4 und übertrifft als erster TOP 10-Quellmarkt wieder das Vorkrisenniveau. Die USA als wichtigster Überseemarkt generieren 5,4 Mio. Übernachtungen.
Incoming-Trends post Corona
Privat- und Urlaubsreisen nach Deutschland erreichen nach jüngsten Angaben aus dem Europa Trend Telegramm von IPK International 78% des Vorkrisenniveaus und erholen sich damit schneller als das Segment der Geschäftsreisen (68%). Trotzdem kann Deutschland seine Position als führendes Geschäftsreiseziel der Europäer weiter ausbauen.
Was die Studie außerdem belegt: Längere Urlaubsreisen aus Europa nähern sich mit 79% wieder dem Vorkrisenniveau an, Europäische Reisende bleiben durchschnittlich 6,5 Nächte in Deutschland – ein Plus von 3% - und geben darüber hinaus mit durchschnittlich 693 EUR pro Reise um ca. 8% mehr für ihren Aufenthalt aus.
Ausblick 2023
Deutschland punktet weiterhin weltweit
Laut einer von der DZT exklusiv zur ITB beauftragten Umfrage durch IPK International haben sich bereits 71% der Auslandsreisenden weltweit zu Beginn des Jahres fest entschieden, in den kommenden zwölf Monaten grenzüberschreitend zu verreisen. Deutschland liege dabei derzeit als Reiseziel weltweit auf Platz 3 nach Italien und Spanien und vor Frankreich und den USA.
Reiseabsichten trotz höherer Kosten
Dass Auslandsreisen auch 2023 einen hohen Stellenwert bei den Kunden genießen, bestätigen auch die Analysen von IPK International. So liegt die Auslandsurlaubsreise nach Ausgaben für Lebensmittel und Gesundheit stabil auf Platz 3 der Konsumpräferenzen - deutlich vor den Aufwendungen für Wohnen, Freizeit, Inlandsurlaubsreisen und Kleidung.
Dieser Trend wird auch durch eine Umfrage der ETC bestätigt: Fast 60% der Europäer beabsichtigen, im ersten Halbjahr 2023 das gleiche Budget für Reisen aufzuwenden wie gewohnt. Rund 16% planen sogar ein höheres Reisebudget für diesen Zeitraum ein.
Deutschland als Städtereiseziel
Potenzielle Deutschlandreisende interessieren sich laut IPK vor allem für Städtetrips (61%). 29% wollen Rundreisen unternehmen, und 21% planen naturorientierten Urlaub auf dem Land oder in den Bergen.
Kombination von Stadt und Land im Trend: Nach Erhebungen des Sinus-Institutes im Auftrag der DZT vom Dezember 2022 können sich 54% der Befragten vorstellen, ihre Städtereise mit einem Aufenthalt in Natur und Landschaft zu verknüpfen, 39% würden den Urlaub in Feriengebieten mit Ausflügen in die Städte verbinden.
Nachhaltigkeit als starkes Argument
62% der internationalen CEOs und Key Accounts des DZT Travel Industry Expert Panels sehen im Buchungsverhalten eine Verschiebung hin zu nachhaltigen Produkten. Mehr als drei Viertel betrachten Deutschland bereits heute als nachhaltiges Reiseziel, fast 60% vermarkten diesen Aspekt gezielt. Rund 71% der Experten erwarten für die kommenden drei Jahre, dass nachhaltige Angebote noch stärker gebucht werden.
Nachhaltigkeit ist nach Auswertungen des Sinus-Institutes im Auftrag der DZT immer stärker in den unterschiedlichen Milieus der wertebasierten Lebenswelten verankert. Die Studie untersucht erstmals in 19 Quellmärkten exklusiv die reisebezogenen wertebasierten Lebenswelten im Kontext von Nachhaltigkeit und Kultur. Die DZT plane daher in ihren zukünftigen Marketingaktivitäten die einzelnen Milieus noch gezielter zu adressieren. (red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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