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A3M-Analyse von schweren Streiks weltweit
A3M hat sich die Streikaktivitäten der letzten sechs Monate weltweit genauer angesehen. Untersucht wurden Ereignisse, die explizit größere Auswirkungen auf Reisende hatten. Was dabei gleich auffiel: Europa ist weltweit der Streik-Hotspot.
In jüngster Zeit haben Arbeitsniederlegungen unterschiedlicher Art vor allem die Deutschen vielerorts in Atem gehalten. Den vorläufigen Höhepunkt erlebten sie kürzlich bei einem Streik im Transportbereich. Neue Streiks wurden erst heute angekündigt. Aber auch in anderen Nachbarländern mussten viele Reisende in den vergangenen Wochen und Monaten starke Nerven beweisen. Und: In naher Zukunft drohen sicher auch hier wieder vereinzelt Streiks.
Wie sieht es jedoch geografisch mit dem Auftreten von Arbeitsniederlegungen, vor allem im Verkehrssektor, aus? Dieser Frage ist das auf Krisenwarnung spezialisierte Unternehmen nachgegangen. Mit folgenden Erkenntnissen:
Weltweit ungleiche Verteilung
Betrachtet man die entsprechende Weltkarte, lässt sich Europa schnell als unangefochtener Streik-Weltmeister des letzten halben Jahres ausmachen. Ein Großteil der folgenreichen Arbeitsniederlegungen fällt auf eine überschaubare Zahl von Nationen auf dem hiesigen Kontinent. Auch in Mittelmeer-Anrainerstaaten kam es zu Aktionen – so etwa in Israel und Tunesien. Deutlich weniger starke Nerven brauchten Reisende dagegen in Südamerika, abgesehen von Streiks in Kolumbien durch Taxifahrer sowie gegen eine Rentenreform auf der Karibikinsel Martinique und im Bereich von Flughäfen in Brasilien.
In Asien kam es zu größeren Arbeitsniederlegungen in Sri Lanka und Nepal sowie insbesondere im Bahn-Sektor in Indien - ansonsten war der Kontinent praktisch frei von heftigen Streiks. Keine größeren Einschränkungen gab es in Nord- und Zentralamerika, weder in den USA noch in Kanada oder Mexiko. Auch „Down Under“ mit Australien und Neuseeland waren in jüngster Zeit weitgehend streikfrei.
Etwas anders sieht es in Ozeanien aus. Dort kam es zu einem Generalstreik in Neukaledonien sowie zu Flughafenstreiks in Französisch-Polynesien. Afrika war im untersuchten Zeitraum kaum von Arbeitsniederlegungen gebeutelt – abgesehen von Südafrika mit Generalstreiks und Streiks im öffentlichen Dienst sowie im Flughafen- und Airlinebereich in Kenia und auf den Komoren. Im Inselstaat Réunion kam es jüngst zu Streiks im Rahmen von Protesten gegen die Rentenreform – nicht zuletzt, weil der Inselstaat politisch und wirtschaftlich mit Frankreich verwoben ist – ähnlich wie bei der erwähnten Karibik-Insel Martinique.
Streik-Hotspot Europa
Schaut man sich das Streikzentrum Europa an, lohnt ein genauerer Blick auf die betroffenen Länder. Viele folgenreiche Arbeitsniederlegungen gingen in jüngster Zeit auf das Konto Großbritanniens – insbesondere im Bahn-Sektor. Starke Nerven braucht auch immer wieder die Bevölkerung Italiens und Spaniens. Gleiches gilt für Portugal, Spanien und Griechenland.
Ist Streik prinzipiell vor allem ein Phänomen südeuropäischer Länder, reihte sich Deutschland jüngst recht stark in die Reihe von Ländern mit großen Arbeitsniederlegungen ein – insbesondere aufgrund von Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bund sowie den Kommunen. Auch in Belgien und den Niederlanden waren in letzter Zeit Reisende von Streik-Aktionen betroffen – in den Niederlanden häufig im Bahnbereich.
Keinen größeren Streik verzeichnete A3M dagegen in großen Teilen Skandinaviens – relativ entspannt war die Lage entsprechend in Dänemark, Norwegen und Schweden. Auch den Osteuropäern sind Aktionen dieser Art in jüngster Zeit erspart geblieben – darunter etwa Polen, Ungarn sowie der gesamte Balkan. (red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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