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Geschäftsreisen sind zurück - mit geänderter Zielsetzung
Die Nachfrage nach Geschäftsreisen ist wieder da – vor allem, was Vor-Ort- und Corporate-Branchenveranstaltungen betrifft. Allerdings gilt die pragmatische Prämisse des zweckmäßigen Reisens: Geschäftliche Erfordernisse müssen in Hinsicht auf soziale und ökologische Aspekte sorgfältig abgewogen werden.
Das ist das Ergebnis einer Studie, der ein Treffen des „Masters of Travel“-Gremiums - initiiert und geführt von Accor – zugrunde liegt. Die Hospitality-Gruppe holte dafür BranchenführerInnen aus den Bereichen Technologie, Recht, Energie, Technik und Pharmazeutik für einen ExpertInnen-Roundtable nach Brüssel.
Saskia Gentil, SVP Sales, Europe & North Africa bei Accor, kommentiert: „‘Masters of Travel‘ gibt den Stand der Dinge bei Geschäftsreisen wieder. Unternehmen versuchen, ein Gleichgewicht zwischen Produktivität und Zweckmäßigkeit zu finden. Das bedeutet eine Zeit großer Veränderungen und Neubewertungen für die Branche. Es ist logisch, dass UnternehmensvertreterInnen und Mitarbeitende nach einer Zeit der Inaktivität wieder auf Reisen gehen möchten. Diese ermöglichen Unternehmen wiederum, durch den neu erlebten Wert des persönlichen Gesprächs ihre Umsätze zu steigern.“
„No Return, no Flight“
Der Wert von persönlichen Gesprächen sei unbestreitbar: Fachleute schätzen, dass bei persönlichen Treffen 25% mehr Umsatz erzielt werde. Dabei sei diese Zahl nicht die einzige Komponente der Gleichung. Denn auch für die psychische Gesundheit und Arbeitszufriedenheit sei die Interaktion der Mitarbeitenden untereinander wichtig. Jede Reise werde also sorgfältig im Hinblick auf ROI (Return on Invest und Return on Expection) abgewogen. Sei kein Gegenwert gegeben, finde auch keine Reise statt, heißt es in der Presseaussendung zu der Studie.
Auch das Thema Umweltschutz sei für viele zentral: Eine Accor-Umfrage unter Firmenkunden hat ergeben, dass für 54% der Befragten eine Reduktion der CO2-Emissionen an erster Stelle ihrer Nachhaltigkeits-Prioritäten steht. Wie Hotels und Reiseanbieter in Sachen Nachhaltigkeit performen, werde 2024 daher ein wesentlicher Entscheidungsfaktor sein. Für eine bessere Umweltbilanz sei die „Masters of Travel“-Delegation auch bereit, einen höheren Preis pro Nacht zu bezahlen. Bei Accor würden bereits mehr als 70% der Hotels über Instrumente zur Messung des Kohlendioxidausstoßes verfügen, heißt es weiter.
„Bleisure“ – der Trend der Reisemaximierung
Die Kombination von Meetings und Freizeit bedeutet, dass Reisende ihren Business-Aufenthalt verlängern, um das Beste aus dem bereits entstandenen Emissions-Ausstoß zu machen. Der Trend stehe zwar noch am Anfang, aber sowohl die befragten Gremium-Teilnehmenden als auch ihre Mitarbeitenden schätzen den Wert von „Bleisure“ für die Zukunft hoch ein. Es seien eher jüngere ArbeitnehmerInnen, die Geschäfts- und Freizeitreisen kombinieren wollen, der Trend werde aber voraussichtlich auch die Breite erreichen. So haben laut einer Accor-Umfrage aus dem Jahr 2022 bereits 67% der befragten Geschäftsreisenden ihre Aufenthalte verlängert. Reiseveranstalter mahnen aus versicherungstechnischer Sicht allerdings zur Vorsicht, da PartnerInnen und Familien oft nicht im Versicherungsschutz enthalten sind und das Teilen von Rechnungen, Treuepunkten und sonstigen Benefits eine Grauzone werden kann.
Eines sei bei alldem klar: Das Wohlbefinden von Geschäftsreisenden muss von größter Bedeutung sein: „Viele Menschen haben ein größeres Gesundheitsbewusstsein als früher", sagt Emlyn Brown, Global Senior Vice President of Wellbeing bei Accor. „Ein authentisches, ganzheitliches und gut durchdachtes Wellness-Angebot zu liefern, ist daher entscheidend." Er fügt hinzu: „Vier von fünf Gästen betätigen sich jeden Tag aktiv, um ihr Wohlbefinden zu verbessern - unabhängig von Alter, Demografie oder regionaler Herkunft. Für uns bedeutet das, dass wir für dieses Bedürfnis ein entsprechendes Angebot bieten müssen – unabhängig davon, welche Marke die Reisenden für ihre Übernachtung wählen."
Loyalty-Programme und Tech als Motor für Geschäftsreisen
Ein Anreiz für Geschäftsreisen seien für Mitarbeitende auch Treueprogramme. Jüngere würden dort nach erlebnisorientierten Belohnungen wie beispielsweise Konzerten, freien Getränken oder auch frei verfügbaren Leihfahrrädern suchen. Auch das Thema Technologie wurde im Rahmen der „Masters of Travel“-Konferenz gestreift. Zwar sei diese der Schlüssel für erfolgreiche Buchungen, der Mensch müsse bei allem technologischen Fortschritt aber weiterhin im Mittelpunkt stehen. Sprich: Neue Technologien können Prozesse verbessern und sollten so eingesetzt werden, dass menschliche Kontakte auch weiterhin nicht zu kurz kommen.
Sabine Toplak, VP Corporate & TMC Sales, Europe & North Africa bei Accor und Co-Gastgeberin von „Masters of Travel“, weiß, dass sich die Welt der Geschäftsreisen schnell verändert und KundInnen und Gastgewerbe lernen müssen, sich anzupassen: „Die gewonnenen Erkenntnisse formen die Denkweise von Accor über das Reisen. Sie erlauben uns zu verstehen, was Unternehmen wollen, und gemeinsam mit ihnen Lösungen zu entwickeln, durch die sie ihre Ziele erreichen können." (red)
Den vollständigen Report in englischer Sprache finden Interessierte hier: Business of Travel 2023 - Accor European Travel Trends (accoreuropeantrends.com)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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