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DRV: Urlaub muss leistbar bleiben
Der Hauptstadtkongress des DRV wurde heute in Berlin eröffnet. Verbandspräsident Norbert Fiebig relativierte in seiner Eröffnungsrede die aktuellen Herausforderungen der Branche angesichts des brutalen Terrors der Hamas in Israel.
Heute Früh wurde der diesjährige Hauptstadtkongress des DRV (Deutscher Reiseverband) in Berlin eröffnet. DRV-Präsident Norbert Fiebig begann sein Grundsatzreferat mit Gedanken an das terroristische Gemetzel der Hamas an israelischer Zivilbevölkerung: „Der brutale, terroristische Angriff der Hamas auf Israel, die wahllosen Tötungen und die Verschleppung hunderter Zivilisten machen uns alle – machen mich – mehr als nur betroffen und fassungslos ob dieser unerträglichen Attacke gegen die Menschlichkeit.“ Angesichts der dramatischen Bilder der vergangenen Tage falle es schwer auf die aktuellen Herausforderungen für die Volkswirtschaft und die Branche zu sprechen zu kommen. Die Tagesordnung galt es aber dennoch einzuhalten.
Normales Jahr
Vor Ende des Touristikjahrs 2022/23 sei die Stimmung in der Reisebranche „grundsätzlich gut“. Zwar buchten bisher 16% weniger UrlauberInnen als im Jahr 2018/19 eine Veranstalterreise, allerdings stieg der Umsatz dank höherer Preise bereits bis Ende August um 7% über das Rekordniveau vor der Pandemie. Allein die Sommersaison brachte einen Umsatzzuwachs von 11%. „Erstmals nach der Corona-Pandemie haben wir wieder ein normales Jahr geschafft. Und das aus eigener Kraft. Die Deutschen wollen reisen und reisen auch wieder – sowohl privat als auch zu geschäftlichen Zwecken“, resümiert Fiebig.
Soziale Frage
Während sich weiterhin viele Menschen trotz gestiegener Preise Reisen leisten können und wollen, wächst das Segment derer, die einen Urlaub nicht mehr finanzieren können. „Das hat das Zeug zu einer sozialen Frage, wenn nicht alle aufpassen“, warnt Fiebig und fordert: „Der Urlaub muss auch für Durchschnittsverdiener weiter bezahlbar bleiben.“ Von der Bundespolitik fordert er, dass die Nachfrage stimuliert werde. Dafür brauche es Entlastungen.
Novellierung der Pauschalreiserichtlinie
Die für Ende November anstehende Novellierung der Pauschalreiserichtlinie treibt BranchenvertreterInnen und VeranstalterInnen seit Monaten Sorgenfalten auf die Stirnen. Mit Verweis auf den Konsumentenschutz droht aus Brüssel eine weitere Verschärfung der Pflichten der Reiseveranstalter und -mittler. Zusätzliche Auflagen würden das Pauschalprodukt verteuern und KundInnen in Richtung ungeschützte Reiseprodukte lenken. „Sie stimmen also quasi mit dem Geldbeutel über den Verbraucherschutz ab“, erläutert der DRV-Präsident.
Am Ende würden immer weniger Menschen gut geschützt verreisen – und immer mehr ohne jeglichen Schutz. Das eigentliche Ziel der EU werde damit ad absurdum geführt – ein klassisches Beispiel von: gut gedacht, aber schlecht gemacht. „Das gilt es zu verhindern!“, so Fiebig weiter.
Appell zum Ausbilden
Der latente Fachkräftemangel, der auch in den nächsten Jahren nicht entschärft wird, könne durch Anwerbung aus dem Ausland zumindest teilweise – in einigen Segmenten - Entlastung bringen, Erklärt Fiebig. Gleichzeitig appelliert der DRV-Präsident an die Reisewirtschaft: „Wir müssen uns selbst stärker in die Pflicht nehmen und wir müssen wieder mehr ausbilden.“ (red./DPA)
drv, kongress, berlinpauschalreiseverordnung, fachkräftemangel
Autor/in:
Elo Resch-Pilcik
Herausgeberin / Chefredakteurin
Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.
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