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WKO ruft Gütesiegel für "ausgezeichnete Lehrbetriebe" ins Leben
Die Bedeutung gut ausgebildeter Mitarbeitender für den wirtschaftlichen Erfolg ist vielen Betrieben erst mit dem einsetzenden Mangel an Fachkräften bewusst geworden. Der Fachverband der Reisebüros steuert nun mit einer Initiative zur Lehrlingsausbildung gegen und hat ein Gütesiegel kreiert.
Wenn es um den personellen Nachwuchs geht, stehen Reisebüros mit vielen Branchen im Wettbewerb. Zwar ist die Zahl der Reisebüros und Veranstalter, die Lehrlinge ausbilden, zuletzt wieder leicht angestiegen, von 3,5% auf 4,5% der Mitgliedsbetriebe des Fachverbands, die Menge der Lehrlinge ist allerdings noch nicht auf dem Niveau von 2019. Der Wert von vor Corona soll im nächsten Jahr übertroffen werden, wenn die Delle, die sich pandemiebedingt bei der Anzahl der Lehrlinge ergeben hat, überwunden ist. Aktuell bilden knapp 90 Unternehmen Lehrlinge aus. Mit der neuen Initiative soll die Zahl der Lehrbetriebe nach drei Jahren auf mehr als 5% steigen. „Mehr als hundert Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, ist durchaus realistisch“, zeigt sich Fachverbandsobmann Gregor Kadanka im Gespräch mit tip-online zuversichtlich.
Sichtbar machen
Um die Bedeutung einer guten Ausbildung öffentlich sichtbarer zu machen, hat der Fachverband der Reisebüros gemeinsam mit seinen Fachgruppen in den Bundesländern ein Gütesiegel ins Leben gerufen: Betriebe, die besondere Leistungen in der Ausbildung von Lehrlingen erbringen, werden als „Ausgezeichneter Lehrbetrieb Reisebüro“ vor den Vorhang geholt. Damit soll die Wahrnehmung der qualitativ hochwertigen Ausbildungsbüros gestärkt werden, so dass es leichter ist, neue Lehrlinge zu gewinnen. Gleichzeitig sollen Eltern und Jugendliche auf das Ausbildungsangebot in der Reisebranche aufmerksam gemacht werden. Für den ersten Durchgang der Auszeichnung rechnet Kadanka mit zehn teilnehmenden Betrieben.
Wer wird ausgezeichnet?
Um das Gütesiegel zu erhalten, muss sich der Ausbildungsbetrieb einer Beurteilung durch die Auszeichnungskommission unterziehen. Diese setzt sich zusammen aus Vertretern des Fachverbands der Reisebüros, der Fachgruppen, der Lehrlingsstelle und der Berufsschule für Handel und Reisen. Für das Ansuchen müssen sämtliche Basiskriterien erfüllt sowie 19 von möglichen 30 Punkten bei den Qualitätskriterien erreicht werden. Berücksichtigt werden u.a. die Leistungsbilanz der Lehrlinge bei der Lehrabschlussprüfung, Kommunikation und Unterstützung der Lehrlinge, Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Lehrlingsausbildung oder Aus- und Weiterbildungsangebote. Eine der Grundvoraussetzungen ist, dass der Betrieb seit zumindest vier Jahren Lehrlinge ausbildet und zumindest zwei Lehrlinge in unterschiedlichen Ausbildungsturnussen zur Lehrabschlussprüfung angetreten sind und im ersten Anlauf bestanden haben. Weiters muss aktuell mindestens ein Lehrling ausgebildet werden.
Das Gütesiegel „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ wird jährlich für eine Geltungsdauer von jeweils drei Jahren verliehen.
5 Schritte zum Gütesiegel
Nach der Einreichung des Antrags durch die Betriebe (1) werden die Unterlagen überprüft, der Betrieb besichtigt, nach Bedarf Informationen eingeholt durch Berufsschule, Arbeitsinspektorat, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer oder Lehrlingsstelle (2). Im dritten Schritt entscheidet die Fachjury und teilt die Ergebnisse mit, bevor das Gütesiegel verliehen wird (4) und alle ausgezeichneten Lehrbetriebe auf der Homepage des Fachverbands präsentiert werden (5). Die ausgezeichneten Betriebe dürfen das Logo in ihrem Außenauftritt verwenden. Bei Verstößen gegen die Basiskriterien kann das Gütesiegel durch den Fachverband bzw. die Fachgruppe mit sofortiger Wirkung entzogen werden.
Weitere Infos hier. (red.)
Lehrlingsausbildung, Ausbildung, Lehrling, WKO, Fachverband, Reisebüro, Gütesiegel
Autor/in:
Elo Resch-Pilcik
Herausgeberin / Chefredakteurin
Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.
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