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Update: Streiks bei Bahn und Lufthansa in Deutschland
Reisende müssen sich in Deutschland auf Bahn- und Flugausfälle einstellen. Im Personenverkehr der Deutschen Bahn (DB) wird bis Freitag 13:00 Uhr gestreikt. Bei der Lufthansa läuft seit heute Früh der Warnstreik des Bodenpersonals.
Millionen Pendler sind betroffen, die Bahn hat wie schon bei den vorigen Streiks einen eingeschränkten Fahrplan aufgestellt. Nur rund jeder fünfte Fernzug ist unterwegs. Bei der Lufthansa sind Hunderte Flüge vor allem in Frankfurt und München betroffen.
Der eingeschränkte Fahrplan werde aber den ganzen Freitag (auch nach 13:00 Uhr) über noch gelten, hieß es. Erst am Samstag beabsichtigt die Bahn wieder mit dem vollständigen Zugangebot unterwegs zu sein. Es sei für das Wochenende deshalb von einem starken Nachholbedarf auszugehen.
Der Lokführerstreik legte ab 2:00 Uhr große Teile des Nah- und Fernverkehrs der Deutschen Bahn lahm. Im Güterverkehr wurde bereits seit Mittwochabend 18:00 Uhr nicht mehr gefahren. Bei der Deutschen Bahn trat aufgrund des Streiks ein Notfahrplan in Kraft. Damit möglichst viele Fahrgäste ans Ziel kommen, wird die DB im Fernverkehr besonders lange Züge einsetzen.
Reisen ab Österreich
Die ÖBB empfehlen, nicht dringende Reisen nach Deutschland zu verschieben. ÖBB-Fernverkehrszüge über das Deutsche Eck zwischen Salzburg und Kufstein sollen voraussichtlich planmäßig fahren. Details zu den betroffenen Zugverbindungen gibt es auf oebb.at und in der ÖBB-Fahrplan-App SCOTTY. Auch Westbahn-Züge von und nach München und Rosenheim sowie über das Deutsche Eck nach Tirol und Vorarlberg sollen planmäßig fahren. Am Donnerstag sollen vier Lufthansa-Flüge Wien-München vom Streik betroffen sein.
Kurzfristige Ankündigung
Es ist der fünfte Arbeitskampf der GDL im laufenden Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und möglicherweise der letzte, der nach dem gewohnten Muster mit zweitägiger Vorwarnung und einem Notfahrplan abläuft. Gewerkschaftschef Claus Weselsky will Ausstände künftig deutlich kurzfristiger ankündigen. Der Tarifstreit schwelt seit Monaten und dreht sich vor allem um die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Auch externe Vermittler konnten keine Lösung herbeiführen.
Streiks an Flughäfen
Nahezu zeitgleich trat auch das Bodenpersonal der Lufthansa in den Ausstand, auch hier ist mit massiven Behinderungen durch Flugausfälle zu rechnen. Vor allem die Flughäfen Frankfurt und Hamburg werden weitgehend lahmgelegt werden, da auch das Sicherheitspersonal streikt. Das Bodenpersonal der Lufthansa will bis Samstag früh um 7:10 Uhr streiken, der Ausstand des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf soll bis Mitternacht am Donnerstag dauern. Laut Flughafenverband ADV werden etwa 250.000 Reisende betroffen sein. Die Gewerkschaft Verdi dehnte die Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte ohne Vorwarnung auf die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf aus.
Damit werde insbesondere der Frachtverkehr an dem 24-Stunden-Flughafen Köln/Bonn empfindlich getroffen, berichtete Verdi-Sekretär Özay Tarim. Die Passagierflüge seien nicht betroffen. Dem Warnstreik, der bis 24:00 Uhr am Donnerstag dauern soll, hätten sich Beschäftigte des Paketversenders UPS angeschlossen. Man habe keine Vorwarnung gegeben, weil der Flughafenbetreiber in der Vergangenheit bei ähnlichen Aktionen eigene Leute als Streikbrecher eingesetzt habe, sagte der Verdi-Funktionär.
Der Streik am Flughafen Düsseldorf begann laut der Gewerkschaft um 3:30 Uhr und sollte ebenfalls bis zum Ende des Tages dauern. Die Gewerkschaft rechnet nach eigenen Angaben mit Störungen im Betriebsablauf. In Frankfurt hatte der Flughafenbetreiber Fraport bereits angekündigt, dass wegen des Streiks des Sicherheitspersonals am Donnerstag kein Zustieg zu Flügen möglich sei. Passagiere wurden dazu aufgerufen, nicht an den Flughafen zu kommen. Auch in Hamburg sind keine Abflüge möglich.
Verdi fordert mit Verweis auf Rekordgewinne der Lufthansa sowie der Arbeitsverdichtung für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden eine Erhöhung der Gehälter um 12,5%, mindestens aber 500 EUR im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dazu soll eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von einmalig 3.000 EUR kommen. Zudem soll die Schichtarbeit aufgewertet werden. (APA/red)
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Autor/in:
Christiane Reitshammer
Freie Journalistin
Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.
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