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Island: „Gender Equality von entscheidender Bedeutung“


Islands First Lady Eliza Reid
Beim diesjährigen ITB Congress sprach sich Islands First Lady Eliza Reid einmal mehr für Gender Equality aus. Die volle Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben könne das Wachstum der Wirtschaft eines Landes beflügeln.

Im Gespräch mit Madlen Schwing zum Thema „Leading the Change: Corporate Culture in Future Workforce“ führte die Autorin und leidenschaftliche Verfechterin von Frauenrechten aus, wie sich die kulturellen Werte der Insel im Hohen Norden im Bereich Corporate Culture niederschlagen. Reid, Ehefrau von Präsident Guðni Th. Jóhannesson, betonte dabei: „Gender Equality (die Gleichstellung der Geschlechter; Anm.) ist für die Wirtschaft unseres Landes von entscheidender Bedeutung – insbesondere im Tourismus. Das Empowerment von Frauen und Mädchen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Steigerung des Wirtschaftswachstums. Die volle Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben kann das Wachstum der Wirtschaft eines Landes beflügeln.“ 

Frauenanteil am Tourismussektor

Die Welttourismusorganisation schätzt den Anteil der weiblichen Mitarbeiter im Tourismussektor auf ca. 54%. Laut dem Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums ist Island seit 14 Jahren in Folge das Land mit der größten Gleichstellung der Geschlechter. Island ist das einzige Land, das mehr als 90% seiner geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Bereichen Gesundheit, Bildung und wirtschaftliche Chancen für Männer und Frauen geschlossen hat.

Vorbild Island

2018 wurde Island das erste Land, das die Lohngleichheit per Gesetz durchgesetzt hat. Zudem erhalten Mütter und Väter gleich viel bezahlten Urlaub und die Kinderbetreuung wird subventioniert, was dazu beiträgt, dass mehr isländische Frauen erwerbstätig werden. „Wir haben zwar viel in diesem Bereich erreicht, aber die Lücke ist noch nicht ganz geschlossen“, betont Reid. Sie führte weiter aus: „Es ist uns gelungen, die Lücke im Gesundheitswesen zu schließen, die Bildungslücke zu schließen und mehr Frauen in unsere Wirtschaft und in die Erwerbsbevölkerung zu integrieren, insbesondere in Führungspositionen und in qualifizierte technische Berufe, und die Lohnlücke zu schließen - auch wenn sie noch nicht bei Null liegt.“

Islands Erfolg im Bereich der Gleichstellung schlägt sich auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens nieder. Die Gleichstellung der Geschlechter macht Gemeinschaften sicherer und gesünder. Sie haben eine höhere Rate an antisozialem Verhalten und Gewalt. Unter anderem wurde die Insel im Hohen Norden zum 15. Mal an die Spitze des Global Peace Indexes und hat die drittglücklichste Bevölkerung der Welt laut der Erhebung der Vereinten Nationen. „Nur Finnland und Dänemark liegen knapp vor uns“, so Reid.

Positive Reiseerfahrungen

Dies spüren auch BesucherInnen, die nach Island kommen. Die Erfahrungen der TouristInnen mit Island sind laut Umfragen im Allgemeinen sehr positiv. Rund 93% der Gäste waren laut einer von Visit Iceland durchgeführten Umfrage mit ihrer Reise nach Island zufrieden. Und dieses Gefühl wird erwidert, denn rund 90% der IsländerInnen sind der Meinung, dass die TouristInnen die Lebensqualität in ihrer Region erhöhen, und sie sind stets bemüht, sich zu verbessern. 

Nachhaltigkeit verwurzelt

Auf Schwings Frage, was neben einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn noch die isländische Kultur und Corporate Culture prägt, antwortete Reid: „Definitiv durch Nachhaltigkeit. Der achtsame Umgang mit der Natur, die uns umgibt, und anderen Menschen, ist tief in unserer Kultur verwurzelt.“ Island hat in die Sensibilisierung von Touristen und Einheimischen für verantwortungsvolle und nachhaltige Tourismuspraktiken investiert. Dieses Bewusstsein hat zu einem gemeinsamen Verständnis dafür geführt, wie wichtig es ist, ein empfindliches Gleichgewicht zwischen den Vorteilen des Tourismus und der Erhaltung der einzigartigen Merkmale des Landes zu wahren. „Der Tourismus in Island muss auf nachhaltige Weise wachsen“, betonte Eliza Reid während des Panels.

Die anhaltend positive Einstellung der lokalen Gemeinschaften und der EinwohnerInnen Islands gegenüber dem Tourismus aus dem Ausland auf eine Kombination aus wirtschaftlichen Vorteilen, kommunalem Engagement, kulturellem Austausch, Bildung und gemeinschaftsorientierten Initiativen zurückzuführen ist. Diese Werte schlagen sich auch in der Corporate Culture der isländischen Unternehmen wieder, betonte Reid. „Der Aufbau einer guten Unternehmenskultur bedeutet, dass jeder weiß, dass er einen Platz in seinem Unternehmen hat und geschätzt wird.“


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Foto: Christiane Reitshammer privat

Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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