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Jordanien - Videoreport: Fast allein im Weltwunder Petra
Reise- & Videoreporter Claudius Rajchl von RAJCHLREIST.tv war in der Osterwoche in Jordanien unterwegs. Amman, Petra, Wadi Rum, Rotes und Totes Meer – wo in „normalen Zeiten“ absolute Hochsaison geherrscht hat, genießen Reisende jetzt auch an absoluten Touristen-Hotspots einen VIP-Bonus der Furchtlosen. Aber wie sicher können sich Touristen jetzt bei Israels Nachbarn fühlen? – Ein Lokalaugenschein.
Der Austrian-Flug Wien-Amman ist an diesem Freitag nur etwas mehr als zur Hälfte gefüllt. Meine Jordanien-Reise beginnt bereits mit Premium-Komfort. Immerhin sind drei österreichische Reisegruppen von drei unterschiedlichen österreichischen Veranstaltern unterwegs. Österreichs Reiseverkäufer drücken in Zeiten wie diesen ein Auge zu, was die Mindestteilnehmerzahl betrifft. So darf ich die zehntägige „Jordanien intensiv“ Reise von Kneissl Touristik praktisch als Privatreise zusammen mit drei anderen Gästen, dem Fahrer und dem Guide genießen.
„Wir ziehen unsere Jordanien-Reisen so gut wie immer durch“, betont Kneissl Touristik-Chefin Elisabeth Kneissl. „Wir haben langjährig durchwegs gute Erfahrungen mit dem Land, es ist absolut sicher, auch wenn es an Israel und Syrien angrenzt. Der Gaza-Streifen ist weit genug entfernt, und zum syrischen Grenzgebiet kommen wir bei unseren Reisen nicht.
Die Sicherheitskontrollen und die Einreise sind rasch erledigt - die Agentur hat das Visum für die Gäste bereits besorgt – und knapp eine dreiviertel Stunde erreichen wir die Hauptstadt Amman.
Die Muslime feiern gerade den Fastenmonat Ramadan – und das mag zusätzlich dazu beigetragen haben, dass sich jetzt nur wenige Touristen ins Land trauen. Hat zur Folge, dass wir etwa das Getümmel im Gemüsebasar so authentisch erleben wie sonst kaum möglich: Der Duft von Gewürzen, die penibel gestapelten Früchte, der eingelegte, knall-pinke Rettich, das arabische Murmeln der Händler und Kunden … dieses wunderbare orientalische Treiben gehört uns alleine, außer uns stört kaum ein anderer Tourist dieses Bild.
Danach genießen wir Falafel, Humus und Tee allein unter Jordaniern in einem der beliebtesten Einheimischen-Lokale der Stadt. Die Sonne ist untergegangen, das allabendliche Fastenbrechen hat begonnen.
Burger und Bier trotz Ramadan
Ich habe schon einmal Ramadan im Orient erlebt. In Dubai mussten wir uns heimlich im Bus mit letscherten Sandwiches begnügen. Mit zugezogenen Vorhängen natürlich. Nicht so in Jordanien: Auch wenn in dieser Zeit die allermeisten Restaurants geschlossen haben, so findet sich doch in jeder Stadt und jedem Touristen-Hotspot das eine oder andere Lokal, das auch zu Mittag volle Verköstigung anbietet. In Amman etwa oder in der christlich geprägten Mosaik-Stadt Madaba wurde mir sogar zu Mittag echtes jordanisches Bier („Petra“, what else) zum Burger angeboten.
Die Jordanier haben Respekt vor anderen Lebensweisen und Kulturen, wohl auch, weil sie auf ihre eigene zu Recht sehr stolz sind. „Bitte essen Sie nicht im Freien, es ist Ramadan“, das ist aber auch schon die einzige Einschränkung.
Touristen-Hotspots ohne Gäste
Am nächsten Morgen starten wir zu den gigantischen Römer-Ausgrabungen und sind knapp vor neun Uhr buchstäblich die einzigen Touristen. Später am Berg Nebo, dem berühmten Moses-Berg, wo der Prophet auf das „gelobte“ Land geschaut haben mag, ein ähnliches Bild: Lediglich zwei Franziskaner-Mönche und eine Handvoll Touristen huschen durch das idyllische Bild mit dem ikonenhaften Moses-Stab, die freigelegten Mosaike in der Kirche am Berg Nebo erleben wir ebenso ohne Gedränge wie die großartige frühchristliche Mosaik-Landkarte aus dem sechsten Jahrhundert.
Petra intensiv mit Pass-Kontrolle
Ein ähnliches Bild zeigt sich sogar beim absoluten Highlight jeder Jordanien-Reise, der rosaroten Nabatäer-Stadt Petra. Der vor ein paar Jahren neu gestaltete Parkplatz ist dünn besiedelt, keine Schlange beim Eintritt, obwohl die Jordanier Sicherheit hier groß schreiben: Ohne Reisepass kommt keiner durch die berühmte dunkle Felsenschlucht, die den Blick auf das Schatzhaus von der Natur perfekt inszeniert step by step frei gibt. Dreimal bin ich hier schon durchspaziert, und immer noch lässt mich dieser Wow-Effekt einfach nur sprachlos werden.
Mit der Jordanien intensiv-Tour von Kneissl Touristik darf ich diesen Wow-Effekt am nächsten Tag gleich noch einmal genießen, und mit Guide Ahmad in zwei mehrstündigen Wanderungen Petra-Geheimnisse entdecken, die den eiligen Tagesgästen verborgen bleiben: einen antiken Opferplatz mit wunderbarsten Ausblicken zum Beispiel oder Prunkgräber und ein „Gartengrab“ in einem Seitental.
„Mit unserer Jordanien intensiv Reise bieten wir drei Nächte und zwei volle Tage in Petra an, die meisten Veranstalter haben nur eine Übernachtung im Programm“ betont Elisabeth Kneissl. „Außerdem nächtigen unsere Gäste bei dieser Tour in einem Luxus-Camp im Wadi Rum.“ Eine Nacht am Toten Meer ist bei allen Kneissl-Touristik-Reisen inkludiert.
Pools mangels Gästen gesperrt
Das Holiday Inn am Toten Meer hat schon ertragreichere Zeiten gesehen: Die Hälfte der Poolanlagen ist mangels Gästen gesperrt. Das Restaurant morgens wie abends mehr als halb leer. Am Büfett wird dennoch nicht gespart: Die Auswahl ist vielfältig wie zu normalen Zeiten.
Das hat auch im Camp im Wadi Rum gegolten: Obwohl unsere vierköpfige Reisegruppe, eine Familie aus Deutschland und eine einzelne Touristin aus Japan die einzigen Gäste sind, zieht das Camp-Personal das volle Verpflegungsprogramm durch. Einzig die Abendunterhaltung am Lagerfeuer fällt improvisiert aus: Statt Folklore gibt’s Do-it-yourself-Animation mit Lautsprecher-Box und Aufforderung zum Tanz.
70% Gästerückgang
Während sich die wenigen Touristen über exklusive Jordanien-Erlebnisse und motivierte Mitarbeiter freuen, die jeden Gast auf Händen tragen, ist die Situation für die Touristiker des Landes ein Jammertal: „Fast 70 % sind die Gästezahlen gegenüber dem Vorjahr zurück gegangen“, klagt Ahmad Elayan, Direktor für den deutschsprachigen Markt der Agentur La Beduina Tours. Für ihn sind die Sicherheitsbedenken, die viele EuropäerInnen bei Jordanien-Reisen haben, nicht nachvollziehbar: „Das Land Jordanien ist westlich orientiert und neutral gegenüber allen Nachbarländern und um Frieden in der Region bemüht, und es gibt einen engen Zusammenhalt zwischen dem König und dem Volk. Wir sind ein absolut sicheres Land.“
Das Jordanien-Programm von Kneissl Touristik: www.kneissl.at/jordanien (red)
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Autor/in:
Claudius Rajchl
Claudius ist Reise- und Videojournalist sowie Geschäftsführer seines Unternehmens traveltv.at. Ursprünglich im klassischen Print-Journalismus daheim, realisiert er neben Stories, Videos und Insider-Tipps auch kreative Content- und Kampagnen-Ideen mit Partnern wie dem Profi Reisen Verlag, oruvision und anderen Medienpartnern. Motto seines Unternehmens: „Wir bewegen Reiseträume. Im Mittelpunkt steht der Mensch und seine Kunst, seine Träume zu leben.“
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