„Mit Optimismus Entscheidungen treffen“ lautete das Motto des 63. Frühjahrskongresses des ÖRV. Rund 125 TeilnehmerInnen aus allen Teilen des Landes verfolgten konzentriert das durchwegs hochkarätige Vortrags-Programm. Traditioneller Auftakt ist die Generalversammlung, in der Präsidentin Eva Buzzi einen flotten Überblick über die aktuellen Kennzahlen der Reisebranche präsentierte. Erfreuliche Kernaussage dabei: Nach einem starken Vorjahr geht es positiv weiter. „Wir hatten einen wahnsinnig starken Start und hoffen, dass wir diesen Schwung über das Jahr gesehen mitnehmen können“, so Buzzi. Die Reiselust ist 2024 ungebrochen, gleichzeitig zeigt sich die Bereitschaft, für Urlaub mehr auszugeben. Das führt trotz weniger Passagiere zu höheren Umsätzen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir das Vorjahresergebnis schaffen“, zeigt sich die Präsidentin getreu dem Kongress-Motto optimistisch.

Zukunftsfähiger Tourismus

Besonders gefragt aktuell sind einmal mehr die „Badewannen-Destinationen“, Italien, Kroatien und Griechenland sowie Deutschland. Kreuzfahrten und Fernreisen liegen im Aufwärtstrend, wobei sich die Kreuzfahrt am österreichischen Markt besser entwickle als in Deutschland, so Buzzi weiter. Angebote, die über das Übliche hinausgehen, markieren einen Trend zur Zusatzleistung.

Mit der Initiative „Zukunft Tourismus“ soll die Lobby-Arbeit durch das „Forum Incoming ÖRV“ vorangetrieben werden. Ziel dabei ist, die Branche durch Kooperation weiterzuentwickeln, die Wertschöpfung zu steigern und die Bedeutung von Reisebüros und Reiseveranstaltern für Reisen ins In- und Ausland zu betonen. Die parteiunabhängige Initiative besteht aus acht Verbänden bzw. Touristikunternehmen. Ganz oben auf der Agenda steht die Formulierung konkreter Tourismusziele für 2040. Schon heute sollen ein Programm für zukunftsfähigen Tourismus erarbeitet, die Transformation im Tourismus mitgestaltet und Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden.

Pauschalreiserichtlinie und KI

Weitere Arbeitsschwerpunkte des ÖRV sind die Änderungen der Pauschalreiserichtlinie, die vor allem Reisebüros trifft, da die reine Vermittlung erschwert und die das Reisebüro in die Veranstalterrolle gedrängt wird. Bei KI gelte es, u.a. die Kompetenz im Umgang damit auszubauen und die Möglichkeiten der Automatisierung verschiedener Arbeitsvorgänge zu nützen. Die dadurch gewonnen Kapazitäten könnten für mehr persönliche Beratung herangezogen werden.

Im Bereich Nachhaltigkeit soll der Fokus einerseits auf mehr nachhaltiges Wachstum ausgerichtet werden, andererseits sollen die negativen Auswirkungen des Tourismus eingedämmt werden. Vor allem jüngere Zielgruppen interessieren sich für SDG (sustainable development goals) und ESG (environmental, social und governance). Nach einer Umfrage unter den ÖRV-Mitgliedern wurden von den 17 SDG vier ausgewählt, die in den Vordergrund gerückt werden sollen: Armut bekämpfen, gleiche Bildungschancen bzw. lebenslanges Lernen, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster und die Bekämpfung des Klimawandels. Als besonders hilfreich bei der Umsetzung gilt die „Superkraft Resilienz“: „Am Anfang steht dabei der Optimismus“, leitete Eva Buzzi zum hoch spannenden Vortragsprogramm über. (red.)