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EU stuft Booking als Gatekeeper ein
Wegen ihrer großen Marktmacht muss sich die Buchungsplattform Booking.com in der Europäischen Union künftig an schärfere Regeln halten.
Das Unternehmen fällt mit Entscheidung der EU-Kommission unter das Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act - DMA), mit dem Brüssel die Marktmacht großer Digitalkonzerne beschränken will. Booking muss demnach gerechtere Bedingungen für Anbieter von Hotels und Ferienwohnungen schaffen. Wer über Booking eine Unterkunft bucht, soll künftig „mehr Auswahl und Freiheit" haben. Die Plattform müsse Anbietern zudem „einen fairen Zugang" zu ihren Diensten bieten, teilte die EU-Kommission weiter mit. Dabei dürfte es unter anderem um mehr Entscheidungsfreiheit bei den Buchungs- und Stornokonditionen gehen.
Sechs Monate zur Umsetzung
Der Konzern mit Sitz in Amsterdam sei „ein wichtiger Akteur" in der europäischen Tourismusbranche, erklärte EU-Digitalkommissar Thierry Breton. Brüssel werde „sicherstellen, dass das Unternehmen die DMA-Verpflichtungen vollständig erfüllt", betonte er. Dafür hat Booking nun sechs Monate Zeit, das Unternehmen muss der Kommission unter anderem einen detaillierten Bericht vorlegen.
Mit dem Gesetz für digitale Märkte will die EU die Marktmacht sogenannter Gatekeeper - also Torwächter - des Internets beschränken. Die Vorschriften gelten seit Anfang März bereits für die Google-Mutter Alphabet, Amazon, Apple, die Tiktok-Mutter Bytedance, Meta und Microsoft. Apple wird mit dem Gesetz etwa verpflichtet, Alternativen zu seinem App Store zuzulassen, Google darf in den Ergebnissen seiner Suchmaschine nicht mehr die eigenen Dienste bevorzugen.
ÖHV begrüßt EU-Entscheidung
„Derartige Marktmacht braucht Kontrolle“, unterstützt ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer den Schritt. Denn Booking versucht etwa, direkte Kommunikation zwischen Hotels und Gästen zu verhindern: „Teils mit Erfolg“, bedauert Gratzer und setzt darauf, dass die EU-Kommission diesen Praktiken einen Riegel vorschiebt: „Mehr Transparenz und Fairness durch neue EU-Regeln? Das wäre Werbung für die EU. Die kann sie vor der Wahl gut brauchen.“
Wichtig sei, dass die Brüsseler BeamtInnen PraktikerInnen und Branchenverbände mit Know-how in die laufende Begutachtung einbinden: Nichts sei schlimmer, wenn der DMA zum Feigenblatt für Gatekeeper werde, um die Regeln zu umgehen und die KMU dafür teuer zahlen müssten. Die Betroffenen würden das als erste merken. Das sei wichtig, weil vier von zehn Nächtigungen online gebucht werden würden, der größte Teil über Buchungsportale. Der Platzhirsch mit 75,9% Marktanteil: die Booking Holding, so die ÖHV in der Aussendung. (APA/red)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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