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FTI: Update zum vorläufigen Insolvenzverfahren


FTI Group
Der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach hat sich erstmals öffentlich zur FTI-Pleite geäußert. Er verspricht "schnelle Lösungen" für betroffene KundInnen. 

Wie tip-online.at HIER berichtete, hat die FTI Touristik GmbH, Obergesellschaft der FTI-Gruppe, am Montag, den 3. Juni 2024, beim Amtsgericht München einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das Amtsgericht sei dem Antrag am selben Tag gefolgt und hat den Sanierungsexperten und Rechtsanwalt Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (München) als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Bierbach und sein Team würden sich nun seit Montagnachmittag einen Überblick über die aktuelle Lage verschaffen. Gespräche mit der Geschäftsführung und maßgeblichen Beteiligten laufen.

"Schnellstmögliche Lösung für UrlauberInnen"

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF), der ebenfalls bereits mit einem Team in München vor Ort ist, versuche FTI mit Bierbach und seinem Team nun schnellstmögliche Lösungen für alle von der Insolvenz betroffenen KundInnen der FTI Touristik GmbH zu erarbeiten. Der Deutsche Reisesicherungsfonds schützt auftragsgemäß Verbraucher, die eine Pauschalreise oder Reise mit verbundenen Reiseleistungen bei der FTI Touristik GmbH gebucht haben und von der Insolvenz betroffen sind.

„FTI, der DRSF und ich wissen, in welch schwieriger und emotional belastender Situation die betroffenen Urlauber nun stecken und setzen gemeinsam alles daran, schnelle und gute Lösungen für die Kunden zu finden, um so weit wie möglich Schaden von ihnen abzuwenden“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Mittwoch. Oberste Priorität hätten dabei diejenigen rund 60.000 UrlauberInnen, die gerade in den Zielgebieten unterwegs seien. „Wir sind darum bemüht, dafür zu sorgen, dass die Reisenden ihren begonnenen Urlaub zu Ende führen und planmäßig und sicher nach Hause zurückreisen können“, sagte er. Dieser Prozess laufe bisher - laut Aussendung -"sehr strukturiert und weitestgehend geordnet ab". 

Reisen bis 10. Juni abgesagt

Die Reisen derjenigen FTI-Kunden, die in den kommenden Tagen ihre Reise antreten wollten, müssen nach Auskunft des vorläufigen Insolvenzverwalters abgesagt werden, da ein reibungsloser Reiseablauf nicht garantiert werden könne. Dies gilt Bierbach zufolge für alle über FTI Touristik GmbH gebuchten Reisen bis einschließlich Montag, den 10. Juni 2024.

Für Reisen nach diesem Zeitpunkt werde derzeit nach Lösungen gesucht. „Wir loten mit Hochdruck sämtliche Möglichkeiten aus, um die gebuchten Reisen ab einem frühestmöglichen Zeitpunkt wie geplant von anderen Reiseanbietern durchzuführen zu lassen“, sagte Bierbach. Ob und wie dies konkret funktionieren kann, darüber sollen die betroffenen KundInnen so bald wie möglich von FTI informiert werden. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters laufen bereits Gespräche mit anderen Anbietern. „Wir hoffen, eine Lösung für Reisen ab spätestens 1. Juli zu finden“, so Bierbach.

Insolvenzgeld für MitarbeiterInnen

Bierbach bestätigte außerdem, dass alle Kundenzahlungen der über FTI Touristik GmbH gebuchten Pauschalreisen durch den DRSF abgesichert sind. Darüber hinaus informierte er, dass inzwischen erste Gespräche mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat in der Konzernzentrale in München organisiert wurden. So sollen die Beschäftigten in Kürze über die aktuelle Lage und über die nächsten geplanten Schritte informiert werden. Bezüglich der Löhne und Gehälter der rund 843 Beschäftigten in München wurde in der Aussendung mitgeteilt, dass diese bis Ende Mai 2024 bezahlt wurden. Für den Zeitraum Juni bis einschließlich August 2024 seien die Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld abgesichert.

Abschließend teilte Bierbach mit alle Optionen prüfen zu wollen, ob und in welcher Form Fortführungsmöglichkeiten für den insolvente Veranstalter bestehen und dabei auch Möglichkeiten für den Verkauf von Geschäftsbereichen im In- und Ausland sondieren. (red) 


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Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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