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Transformation der Reisebranche durch Druck von außen


Foto: patpitchaya / shutterstock.com
Externe Faktoren sind die Haupttreiber für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Reisebranche, so die Analyse des neuen „Travel & Tourism Radar“ von ITB Berlin, erstellt in Zusammenarbeit mit der Ostfalia Hochschule.

Bei wichtigen Themen der Transformation handeln Unternehmen der weltweiten Travel-Community laut Bericht eher aufgrund äußerer Einflüsse als aus wirtschaftlicher Motivation. Die Travel & Tourism Radar-Studie zeige auch, dass die rund 330 weltweit befragten Unternehmen der Reisebranche ihr Geschäftsklima überwiegend positiv einschätzen, wie es in einer Mitteilung heißt. Sie biete zudem Einblicke in ihre Investitionsabsichten sowie ihre Wahrnehmung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.

Investitionsabsichten im Bereich Digitalisierung

Ihre momentane Situation schätzten die Teilnehmenden im zweiten Quartal des Jahres als überwiegend positiv ein, auch auf das folgende Quartal blickten die befragten Unternehmen entsprechend optimistisch.

Darüber hinaus beobachteten die Macher der Studie eine stabile Absicht zu geplanten Investitionen und ermittelten, in welche Bereiche mögliche Investments fließen sollen: Mit Abstand am häufigsten genannt wurden mit rund 44% die Bereiche Online-Präsenz und Digitalmarketing. Mit knapp 29% folgten Aspekte wie Weiterbildung oder Trainings – auf Rang 3 landete mit etwas mehr als 28% Kollaboration und Stakeholder-Engagement – und zwar mit ähnlichen Antwortraten wie für IT und Software sowie das Beziehungsmanagement zu KundInnen. Deutlich weniger ins Gewicht fielen etwa neue Infrastruktur oder Gebäude sowie die Anschaffung von digitaler Hardware.

Nach ihren individuellen Konkurrenzfaktoren befragt, sehen Unternehmen den größten Wettbewerb innerhalb der eigenen Branche bzw. innerhalb des eigenen Landes. Als weder gut noch schlecht schätzen sie zum Beispiel ihre Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Digitalisierung ein, während sie sich bei den Aspekten Equality und Diversität als am besten gewappnet sehen.

Einfluss des politisch-ökonomischen Umfelds

Beantwortet wurde auch, welche Trends Einfluss haben: Mit rund 62% fiel am häufigsten die Antwort politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen wie etwa Inflation. Auf Platz 2 folgte mit 54% das Thema (Digital)-Marketing und Produktentwicklung sowie KI und Digitalisierung mit gut 51%. Ähnlich häufig wurden Nachhaltigkeit und Klima genannt.

Druck von außen als Treiber

Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales sehen die Unternehmen gemäß des ITB Travel & Tourism Radars als gleichermaßen wichtig an. Dabei handeln sie scheinbar vor allem aufgrund gesetzlicher Vorschriften sowie ethischer Standards im HR-Bereich. Über die Hälfte der befragten Unternehmen legt großen Wert auf den Schutz von Natur und Umwelt. Rund ein Drittel der Befragten sieht die Erfüllung von Kundenbedürfnissen jedoch als primäres Ziel ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten, während nur 15% damit einen wirtschaftlichen Erfolg anstreben oder darin eine Chance für ihr Unternehmen sehen.

Beinahe 40% der Tourismusunternehmen erkennen den größten Verbesserungsbedarf in der regionalen Zusammenarbeit. Insgesamt handeln sie allerdings aufgrund gesetzlicher Vorgaben sowie Kundenansprüche. Digitalisierung ist laut Studie der wichtigste Bereich beim Verbesserungspotenzial, jedoch ebenfalls häufig aus Notwendigkeit.

„Während Corona prägte das Bedürfnis nach langfristiger Krisen-Resilienz vielfach die Debatte in unserer Branche“, kommentiert Deborah Rothe, Direktorin der ITB Berlin. „Die vorliegende Studie zeigt, dass Nachhaltigkeitsbestrebungen oft mehr durch Notwendigkeit als durch wirtschaftliche Motivation getrieben sind – für uns ein Signal, dies auch im Rahmen der kommenden ITB Berlin-Ausgabe aufzugreifen und thematisch zu behandeln“.

Die kompletten Ergebnisse des ersten ITB Travel & Tourism Radar hier (red)


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Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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